Montag, 31. Dezember 2007

Lebensmuede?

In den letzten Tagen wurde mir immer wieder die Frage gestellt, ob ich denn wirklich meine Leben aufs Spiel setzen wolle auf dieser Reise quer durch Afrika. Eure Besorgnis ehrt mich, aber sie ist uebertrieben. Meine Reiseplaene haben sich seit Anfang Jahr entwickelt - sind also kein unueberlegter Schnellschuss. Ich bin mir der Gefahren sehr wohl bewusst und bereite mich auch so gut wie moeglich auf das Kommende vor. Aehnliche Reisen haben schon Tausende von Travellern vor mir gemacht und die allermeisten haben auch ueberlebt ;). Die von mir gewaehlte Route kann als ziemlich touristisch und eine Art Trampelpfad vieler Afrikatouristen bezeichnet werden. Echte Freaks haben mir gesagt: "Wenn du ein richtiges Adventure suchst, solltest du durch Westafrika reisen. Der Osten ist doch viel zu touristisch!". Die Wahrheit liegt sicher irgendwo in der Mitte. Ich muss niemandem was beweisen - ich reise so lange ich Lust, Zeit und Geld habe. Wenn das Reisefieber ploetzlich weg ist, werde ich nicht lange zoegern und den naechstmoeglichen Flug nach Hause nehmen. Moeglich ist, dass ich mich mit der Zeit ein wenig verschaetze, da die Fortbewegung in Afrika relativ muehsam und zeitraubend sein kann. Ich habe auch gelesen, dass Afrika nicht so billig ist wie man meint. Wenn das Geld ausgeht, bin ich zackzack wieder daheim. Habe schliesslich schon genug Schulden. :(
Bei vielen schwingt wohl noch das von europaeischen Medien gerne verbreitete Bild des von Buergerkriegen geschuettelten, von Hunger geplagten, unter toedlichen Krankheiten aechzenden Kontinents Afrika mit. Zudem hoert man, hat der Arikaner einen latenten Hass auf den weissen Mann. Schliesslich haben die Eurpaeer ja Jahrzehntelang den afrikanischen Kontinent ausgebeutet, den Menschen den Freiheit, die Selbstaendigkeit und Bodenschaetze gestohlen. Solche Vorurteile sind zwar nicht voellig falsch, aber sie malen ein viel zu duesteres Bild. Der Afrikaner, sofern es einen solchen Typus Mensch ueberhaupt gibt, ist ausgesprochen lebensfroh und gastfreundlich. Wer natuerlich direkt von einer Katastrophe betroffen ist, dem wird das Lachen schwer fallen. Aber das wuerde wohl jedem so gehen und heisst ja nicht, dass man deshalb gleich umgebracht wird. Richtig ist, Afrika ist haeufig extrem unberechenbar und nicht einfach zu bereisen. Und es gibt auch einfach Gegenden und Laender, wo man sich als Tourist nicht aufhalten sollte. Trotzdem bin ich optimistisch und werde auf meiner Reise hoffentlich der schoenen Seite von Afrika begegnen.

Hier noch ein paar Bilder, die ich in den letzten Wochen geknipst habe:


Im Hintergrund wird das WM-Stadium in Greenpoint gebaut - die Kranen bewegen sich allerdings nur sehr langsam, wenn ueberhaupt.

Endlich Anstossen nach der schweisstreibenden Graduierung.

Party im Madam Zingara.

Trip an die Westkueste - Muschelstrand in Paternoster.

Great White Shark Cage Diving - super Nervenkitzel !!!



Nun wuensche ich Euch von Herzen einen pannenfreien-lustigen-feuchten-prost-knutsch-hurra-Rutsch und viel Efolg, Spass und Liebe im neuen Jahr!


al

Donnerstag, 27. Dezember 2007

Frohi Wiahnachta und a patschifigs neus Johr!

Weihnachten sind ja schon vorbei, trotzdem nochmal meine besten Wuensche an euch alle. Ich hoffe, ihr hattet alle ein schoenes Fest im Kreise eurer Lieben und geniesst den (so wie ich hoere) herrlichen Winter in Europa. Meine Weihnachten waren anders und sehr unweihnachtlich. Ich war froh, dass Carola bei mir war und wir am 25. gemeinsam mit vielen Freunden feiern durften. Ansonsten macht sich Weihnachten in SA vor allem dadurch bemerkbar, dass auf einmal die Stadt sehr ruhig wird und viele Geschaefte geschlossen bleiben. Den ganzen Weihnachtskitsch und Jinglebelltrullala sieht und hoert man hier nur selten. Darueber bin ich nicht ganz undankbar, auch wenn ich meine Familie vermisst habe. Weihnachten passt halt einfach besser zu einem Klima wie dem Europaeischen. Dass ich den Steffaliball verpasst habe und nicht von den tollen Schneeverhaeltnissen profitieren kann, belastet mich da schon mehr. Aber eben, das Klima und die Umgebung hier sind auch nicht schlecht...

Das Studium ist nun schon seit geraumer Zeit zu Ende und auch die Graduation habe ich schon hinter mir. Ueberrascht habe ich am Tag der Graduierung erfahren, dass ich eine Auszeichnung (sog. Distinction) erhalten werde. Da nur eine krasse Minderheit, eine solche Auszeichnung erreicht, bin ich schon etwas stolz darauf. Ansonsten war die Graduierung vor allem schweisstreibend und langweilig. Nach 400+ Namen wurde dann auch mal meiner aufgerufen. Gekleidet mit einer schwarzen Robe marschierte ich dann auf die Buehne. Da musste ich vor der Chancelorin nieder knieen und wurde gesegnet bzw. zum Ritter geschlagen (weiss nicht genau, was da gemacht wurde, aber so hats etwa ausgesehen). Danach drehte ich mich zum Publikum - nun wurde mir die Kaputze umgehaengt (Cambridge Style ist leider mit Kaputze statt Hut - sieht ein wenig aus wie Ku Klux Clan). Dann ohne zu Stolpern runter von der Buehne, Urkunde und Medaille abholen, offizielles Photo machen und ca. 3 Stunden spaeter war der Spuk endlich vorbei. Die anschliessende Nacht feierten wir dann ausgiebig in einem Zirkuszelt, das in ein Restaurant umfunktioniert wurde. Das Spektakel nennt sich Madame Zingara und ist ein riesiger Erfolg in SA, weil es eine Zirkusshow a la Cirque du Soleil und feinstes Essen kombiniert.

Nach und nach habe alle meine Freunde Kapstadt verlassen. Manche kommen im Januar wieder, andere sind endgueltig in die Heimat zurueck gekehrt. Heute morgen habe ich Carola auf den Flughafen gebracht... sniff! So komme ich mir langsam ziemlich einsam vor und bin ehrlich gesagt nicht ungluecklich, wenn die Reise endlich los geht. Start ist am 20. Januar - mit einer gefuehrten Tour werde ich zuerst durch Namibia und Botswana reisen. Von Vic Falls werde ich mich dann auf eigene Faust weiter durchschlagen. Wenn alles so klappt, wie ich mir das vorstelle, werde ich durch Zambia nach Malawi gelangen. Der Lake Malawi gilt als Naturparadies mit lieben Menschen und einmaliger Chill Out Atmosphaere. Auf dem See naehere ich mich Tanzania, wo ich so direkt wie moeglich die Insel Zanzibar ansteuern werde. Ich kenne den Ort und bin suechtig auf diese Traumstraende! Wieder an Land gehts weiter nach Nairobi, Kenia und dann, ja dann wirds schwierig. Der Weg nach Kairo fuehrt durch Aethopien und Sudan - ich bin noch am abklaeren, ob das geht ohne sein Leben aufs Spiel zu setzen und werde wohl defintiv erst unterwegs im Gespraech mit anderen Travellern entscheiden. Einmal in Kairo nehme ich einfach ein Boot und.... schwups, bin ich in Italien. Die letzten Tage meiner Reise werde ich den Zug oder auch einfach meinen Daumen einsetzen. Der Plan ist also: Ueber Land zurueck in die Schweiz. Bin im Moment motiviert und zuversichtlich, aber man weiss nie in Afrika. Ich entscheide einfach von Tag zu Tag; und je nach Lust, Geld, Zeit werde ich es durchziehen oder auch nicht. Ich denke, dass ich ca. 3 bis 4 Monate brauchen wuerde fuer die Route, die ich oben beschrieben habe. Also plant eine allfaellige Willkommensparty ca. Mitte April. ;)

So far, keep well and have a happy new year!
al

Montag, 10. Dezember 2007

New Pics are in da house

Check out my new pics in my webalbum (folder: Summer in CT).

At the end of the day the pessimist might be right but the optimist has much more fun on the trip.

Cheers
al

Sonntag, 9. Dezember 2007

And I was thinking "wow"

Das ist mein kurzes Statement zu Cape Town und meiner Zeit hier. Ich kann es manchmal gar nicht fassen, wie gut ich es hier habe. Einfach jeder Tag ein Highlight..! Ich bin so dankbar, dass ich diese Gelegenheit nutzen konnte. Ich weiss nicht, ob ich als reiferer, intelligenterer oder besseren Menschen zurueck in die Schweiz komme. Aber ich bin definitiv um eine sehr schoene Erfahrung reicher!

Ich wuensche Euch allen jetzt schon eine frohe Weihnachtszeit! Bei mir ist Weihnachten mindestens so weit weg wie die Schweiz. Ich sitze hier im Internet-Cafe bei mir um die Ecke, Shorts und ein T-Shirt, im Hintergrund laeuft Sunshine Reggae, neben mir ein kaltes Bier und anschliessend gehen wir an ein Sommerkonzert im Kirstenbosch Garden.

Let the good vibes get a little stronger..!

Freitag, 30. November 2007

Crime has a vital role in our booming economy

(Zynische Sicht des Kriminalitaetsproblems in SA)

Making accurate crime statistics available for public scrutiny on a regular basis is a very irresponsible practice for any government or institution. It may cause reactions that might harm our rapidly growing economy.

Crime, like stress in humans, places healthy pressure on the economy to function optimally. If you're a victim of crime it is best to keep your trap shut. Loose lips sink gravy ships.

Imagine if there was no crime! Countless jobs would be lost in the security industry. They will all relocate to Baghdad.

Not to mention the tourist industry. Millions flock to South Africa to experience the rush of being violated.

Sport - 2010 is around the bend. Here and abroad, criminals are rubbing glue on their long fingers and cleaning their weapons. During the World Cup they are going to have a ball. I will join the first gang of hooligans I see, just to be part of it all.

Brain drain? What brain drain? Medical students from other countries come here to gain experience in treating stab wounds and gunshot wounds in our hospitals.

Engineers come here to study and to invent state-of-the-art security systems. Law graduates come to study court cases and learn how to lie through their teeth.

Needless to say, crime also helps to prevent over-population. Fifty people a day are murdered in South Africa.

Face it, crime pays. In South Africa it is an industry that fuels our economy. It is a way of life.

Barend Buitekamer

Dienstag, 20. November 2007

No more duties


Heute, ja heute, habe ich meine letzte Arbeit am letztmoeglichen Tag eingereicht. Bilder wie das obige wird man deshalb so schnell nicht wieder sehen. Kein Sweet-and-Sour-Chicken with Lice mehr, keinen unappetitlichen Cafeteriafood mehr mit Saucen mit echt nichts anderem drin als Knochen und keine verzweifelte Suchen mehr nach einem freien Computer in der Law Library. Aber leider auch weniger Miniroecke, keine 14 Rand Menus mehr und keine spannenden Campusszenen. Mittags beteten manchmal 50 bis 100 muslimische Studenten zurueckgezogen in einer Nische, waehrend vorne auf dem Hauptplatz Rockbands spielten und Hotdog-Wettfressen statt fanden.

Damit habe ich alle Pflichten aus meinem Studium erfuellt und widme nun meine ganze Zeit dem suessen Nichtstun, was allerdings mit vielen coolen Aktivitaeten aufgefuellt wird. So habe ich bereits angefangen eine To-Do-List zu erstellen, denn es gibt noch so viel, das ich gerne machen moechte und ich habe Angst etwas zu vergessen, in der begrenzten Zeit, die mir jetzt noch bleibt. Die Liste umfasst Dinge wie Shark-Diving, Surfen, Tennis, Winetours nach Robertson und Franschhoek, Westcoast, jede Menge Sundowner in Camps Bay und noch mehr Sushispecials, Sunsetcruise und noch vieles mehr. Ich freue mich extrem auf die kommende Zeit und habe keine Sorge, dass mir langweilig werden koennte.

Leider gibts auch wieder mal eine Negativnachricht. Und zwar wurde letzten Freitag einer meiner Professoren ermordert. Da er nicht so gut sieht, war er immer zu Fuss unterwegs. Am Freitagabend - es war immer noch taghell - wurde er von Unbekannten ueberfallen und mit mehreren Messerstichen umgebracht. In der Tasche, die offenbar das Ziel des Angriffs war, war nichts ausser Pruefungsblaetter. Er war ein super lieber Kerl, der keiner Fliege was zu leide tun koennte, ausserdem noch religioes und fast 60. Das alles hat mich sehr schockiert und zornig gemacht. Aber es zeigt nur, wie gross und praktisch unloesbar die Probleme in diesem Land sind. Es kann jeden ohne jeglichen Grund treffen.

Weitere Erkenntnisse: Seeeds ist eine geile Band. Wrong Turn 2 ist mit Sicherheit der blutruenstigste Film, den ich je gesehen habe. Das Wetter in Kapstadt ist dieses Jahr massiv schlechter als sonst.... und das heisst richtig mies. Sushi muss nicht teuer sein. Eine Arschzerrung kann extrem schmerzhaft sein (das ist uebrigens keine Intimkrankheit). Tennis macht wieder richtig Spass. Venezolaner sind spendable und aufgestellte Leute. Carola kann gut kochen. Es macht immer noch Spass, neue Leute kennen zu lernen. Ich werde nie richtig Salsa lernen. Die Schweiz ist manchmal extrem weit weg fuer mich. Der Kontakt mit meinen Freunden ist schwieriger (und weniger) als erwartet. Ich freue mich auf Weihnachten am Strand. Wenn Suedafrikaner sagen 'I'm back now!', kann das auch mal eine Stunde dauern. Sagen sie 'I'm back now now!', meinen sie hingegen nicht mehr als 5 Minuten. So, ich glaub das waers fuer den Moment. Das naechste Mal habe sicher wieder ein paar neue Erkenntnisse. Stay tuned..!

Bis bald, al

Sonntag, 4. November 2007

New Pics !!!!

Hey folks,

ich habe es endlich geschafft, ein paar neue Bilder auf mein Webalbum zu laden. Ich wuensche euch viel Spass beim anschauen.

Noch bis Donnerstag sind meine Eltern auf Besuch. Wir unternehmen jeden Tag etwas besonderes und ich zeige ihnen my hood..! Vorgestern sind wir auf den Tabelmountain geklettert, gestern auf den Lions Head und heute haben wir zwei Maerkte besucht. Das Wetter ist leider typisch Kapstadt-launisch, aber wir lassen uns nicht die Stimmung vermasseln. Morgen fahren wir in die Winelands und wenn das Wetter nicht schoen ist, wird es halt schoen getrunken....

Gruesse nach Norden!
al

Freitag, 26. Oktober 2007

We are the Champions..!

Sicher habt ihrs alle mitbekommen.... Suedafrika hat den Rugby Worldcup in Frankreich gewonnen und ist Weltmeister!!!!!! Die 15 staerksten Maenner der Welt besiegten England in einem dramatischen Finale 15:6. Ich konnte euch erst heute schreiben, da meine Haende nach dem Finale waehrend Tagen zu zittrig waren. Wir haben den Final in einer riesigen Halle mit Grossleinwand geschaut. Die Stimmung war krass-euphorisch, auch wenn zwischendurch fuer ca. 5 Minuten der Bildschirm ploetzlich schwarz wurde. Allerdings habe ich den Sieg dann etwas zu intensiv gefeiert, so dass mich Carola nach dem Spiel nach Hause bringen musste. Ein Ire wollte mit mir auf seine Art feiern und bestellte einen Shot nach dem anderen.... alles was Alkohol hatte wurde bestellt und weggekippt. Was lernen wir daraus: Trinke nicht mit Iren! Die Bocks kommen am Montag nach Kapstadt und ich werde mit Sicherheit am Strassenrand stehen und ihnen zu jubeln. Ich muss ja schon mal ueben, wenn naechstes Jahr Koebi & Co. auf ihren Triumphzug gehen.


Am Dienstag hatte ich meine letzte Kitelektion fuer den Moment. Ich bin aufs Brett gekommen und ca. 60-70 Meter geflogen (Kitersprache). Das Ganze war zwar noch ziemlich unkontrolliert, aber es macht definitiv Lust auf mehr. Mal schauen.... eine Ausruestung werde ich mir im Moment wohl nocht nicht kaufen. Meine Instruktoren waren zwar voellig aus dem Haeuschen, als ich ihnen gesagt habe, dass ich in der Naehe des Silvaplanersees wohne. Scheinbar ist der Silvaplanersee das Mekka fuer Kitesurfer und jeder traeumt davon, einmal in seinem Leben dort zu fliegen. Es war im Engadin, wo dieser junge Sport erfunden wurde, so sagt man. Wenn ihr euch ein Bild davon machen wollt, was ich beim Kiten schon so drauf habe, check this out!


Letztes Wochenende waren wir auch wieder an einem herrlichen Weinfest direkt am Ufer eines Flusses. Bei Sommersonne und chilliger Musik lagen wir im Gras, nippten Wein und genossen die erfrischende Brise vom Fluss... einfach himmlisch!

Mein Studium geht (zum Glueck) auch bald zu Ende. Sommer und Studium ist naemlich eins zu viel! Meine Minor Dissertation habe ich gestern endlich eingereicht. Damit faellt die groesste Belastung weg. Nun muss ich noch ein Assignment fuer Competition Law schreiben (ps. wenn jemand einen Vorschlag fuer ein Thema hat, bitte melden) und in Electronic Transactions Law habe ich am 14. November meine einzige und letzte Pruefung. Danach heisst es hang loose!!!!

Dienstag, 9. Oktober 2007

Kitesurfen

Nach der dritten Lektion à vier Stunden Kitesurfen bin ich erstmals auf dem Brett gestanden. Zwar nur für ca. 15 Meter, aber das Gefühl war dennoch genial. Ich kann jetzt verstehen, warum gewisse Leute so angefressen sind, dass sie in jedem Urlaub Kitesurfen gehen wollen. Naja, das wäre mir dann wohl doch etwas zu einseitig... Die Power eines solchen Kites ist unglaublich. Passt man mal nicht auf, kann man selbst von einem 3 Quadratmeter Kite locker durch die Gegend geschleudert werden. Die vier Seile eines durchschnittlich grossen Kites haben eine Zugkraft von je 500kg, was zusammen 2 Tonnen ergiebt. Theoretisch könnte man damit also ein Auto in die Luft heben! Gestern waren wir in Langebaan üben. Dort gibt es eine Lagoon, wo das Wasser an keiner Stelle tiefer als bis zur Brust steht. Das Meer ist ruhiger und das hilft beim Üben enorm. Zudem ist das Wasser auch einige Grad wärmer als sonst. Das Wasser rund um Kapstadt ist normalerweise nämlich unausstehlich kalt. Und das Gemeine ist, dass es aufgrund von Strömungen im Sommer noch einige Grad kälter wird (Winter ca. 16 Grad, Sommer ca. 14 Grad). Das wärmere Wasser wird auch von gewissen Tieren bevorzugt.... wie dem Great White Shark. Die Falsbay (auch da ist das Wasser wärmer) östlich von Kapstadt ist die Bucht mit der höchsten Konzentration von Great Whites in der ganzen Welt! Und in der Lagoon von Langebaan wurde das folgende Bild aufgenommen.


Wem das noch nicht Nervenkitzel genug ist, der kanns ja mal mit Sharkdiving (im Käfig) versuchen oder gar mit den Haien ein Foto wagen.

Sonntag, 30. September 2007

Wie schaffen das nur die Alkis?

Wie schaffen das nur die Alkis, dass sie am naechsten Tag einfach weitersaufen koennen? Wieder einmal beschaeftigt mich diese Frage. denn nach dem Besuch eines Weinfestivals gestern, ist Alkohol etwa so interessant wie ein Steak fuer einen Vegetarier. Das Fest war allerdings extrem cool. Bei traumhaften Sonnenwetter lag man auf dem gruenen Rasen und auf Strohballen. Ueberall standen Weinfaesser, wo man sich einfach bedienen konnte. Zahlreiche Bedienstete liefen den ganzen Tag mit koestlichen Haeppchenplatten herum. Und vorne spielten auf einen kleinen Buehne coole Bands. In einem der Haeuser standen zwei Schokoladenbrunnen, wo Milch- und Bitterschokolade ueber mehrere Etagen in einem Becken platscherte. Dazu gab es bergweise Erdbeeren, um sie unter die warme Schokolade zu halten. Einfach goettlich....

Das wars auch schon wieder von mir. Hasta luego compadres!!!!!!!

Freitag, 28. September 2007

Summer in the City...

....ist ein gutes Lied, aber leider noch keine Realität in Cape Town. Der Sommer hat sich zwar kurz vorgestellt, aber so richtig wollte er dann trotzdem noch nicht kommen. Die Laser-OP an meinen Augen ist zum Glück erfolgreich verlaufen. Ich sitze hier ohne Brille und trage auch bei Regenwetter die Sonnenbrille........einfach weil ich das Gefühl liebe! Die OP hat ca. 10 Minuten für beide Augen gedauert und kostete 2000 Franken. Das ist ca. ein Drittel von dem was ich in der Schweiz dafür bezahlen müsste. Da ich eine extrem dicke Hornhaut habe (angeblich 1 unter 100'000) und meine Pupille überdurchschnittlich gross ist, dauert der Heilungsprozess etwas länger. Die Sehstärke sollte sich in den nächsten zwei, drei Wochen noch verbessern... ist aber auch im Moment schon ziemlich gut.

Zur Zeit herrscht Rugbyfieber in Südafrika. Die Pubs sind zum bersten voll und viele tragen das grüne Springbok Trikot. Bis jetzt haben 'wir' gegen Samoa, England (39:0; ps. England ist Titelverteidiger) und Tonga mehr oder weniger locker gewonnen. Die Boks sollten die Vorrunde also auf dem ersten Platz abschliessen können. Richtig zur Sache gehts dann erst im Halbfinale, wenn die Boks auf einen der anderen Favoriten (Neuseeland, Australien, Frankreich) treffen. Die All Blacks sind nach Meinung der meisten Experten der erste Anwärter auf den Titel. Die Südafrikaner sind - fast schweizerisch - eher zurückhaltend-pessimistisch. Während dem Turnier wird ein Werbespot immer wieder am TV gezeigt: Die Südafrikanischen Rugbyhelden haben darin Hulk-artige Ausmasse und rennen zuerst normal und dann auf allen Vieren durch eine dunkle, verwüstete Welt, bevor sie sich mit ausgestreckten Armen in die Tiefe stürzen. Am Ende heisst es dann: WHAT IF 15 HAD THE POWER OF A NATION? Ich liebe diesen Spot.... (Check it out! http://www.youtube.com/watch?v=wPvL0DOLfz0)

Nun habe ich die Alarmanlage in meiner Wohnung aktivieren lassen. Seit ich erfahren hatte, dass unsere Nachbarn am Sonntagmorgen um 4.30 Uhr einen Typen vor ihrem Fenster hatten, der gerade versuchte die Scheibe einzuschlagen, konnte ich nicht mehr ruhig schlafen.

Carola macht im Moment eine Tour mit Drifters in 18 Tagen von Johannesburg nach Kapstadt. Mein Leben wird von meinem Studium dominiert. Diese Woche musste ich ein Assignment für Electronic Transactions abgeben und nächste Woche muss ich meine Minor Dissertation fertig stellen. Daneben habe ich mit Kite Surfen angefangen, gehe regelmässig Squash spielen und bald werde ich auch wieder Tennis spielen. Morgen gehe ich auf ein Wine-Festival in Diemersfontain, wo es neben Wein auch einen Chocolate Fountain geben soll....

Take care!
al

Montag, 10. September 2007

Bafana Bafana enttaeuschend

Bafana Bafana, die Suedafrikanische Nati, hat gestern erneut enttaeuscht. Ich und ca. 40'000 andere Zuschauer verfolgten gestern live in Newlands CT mit, als sich Carlos Albert Parreira's Mannen bis auf die Knochen blamierten. Nach 30 Minuten lautete das Ergebnis 0 zu 3 fuer Zambia. Katongo, der Wirbelwind mit der Numemr 11 hatte alle drei Tore wunderschoen vollendet. Banana Banana (wie wir sie passender nennen) spielt wie ein Huehnerhaufen, zudem ohne Herz und Konzept. Dafuer, dass Parreira 1.8 Mio. Rand pro Monat bekommt, hat er noch nicht viel erreicht. Der vielgelobte Rueckkehrer Benny McCarthy schoss zwar noch das 1 zu 3 in der zweiten Haelfte, fuer mehr reichte es aber nicht. Die Fans waren trotzem in bester Partylaune und tanzten, sangen und troeteten, wie sie nur konnten.

Mal schauen wie das weiter geht.... bis 2010 vergeht ja zum Glueck noch einige Zeit. Den Fans waers auf alle Faelle zu goennen, dass ihre Mannschaft auch mal gewinnt.

Hopp Schwiiz !!!

Mittwoch, 5. September 2007

al-update no 28.

Es war am Samstag 25. August. Wir machten einen Ausflug nach Hermanus, dem Wal-Mekka rund 3 Stunden von Cape Town entfernt. Das Fischerstädtchen gilt als bester Ort auf der Welt, um Wale von Land aus zu beobachten. Von August bis November kommen die Wale hierher, um ihre Jungen auf die Welt zu bringen und um sich zu paaren. Schon die Fahrt ist ein Erlebnis. Von der kurvigen Küstenstrasse sieht man immer wieder Wale in Landesnähe auftauchen. Manchmal sieht man diese sanften Riesen auch keine 20 Meter von Surfern weg durch das Meer pflügen..! In Hermanus machten wir eine Bootstour (stolze 400 Rand pro Person) und sahen wie versprochen (und nicht anders zu erwarten) Southern Right Wales (glaub Grauwale auf Deutsch) aus weniger als 10 Metern....was für ein Wahnsinn!

Für den Abend hatten wir mit 10 anderen Leuten auf dem Weingut Spiers bei Stellenbosch abgemacht. Dort assen wir im äusserst beliebten Mojo, wo man sich selbst bedient an einem riesigen Buffet mit alle südafrikanischen Spezialitäten, die man sich vorstellen kann. Eine andere südafrikanische Spezialität lernten wir dann auf dem Heimweg kennen..... allerdings ziemlich unfreiwillig. Wir hatten das Weingut nach Mitternacht verlassen. Auf dem Weg zurück auf den Highway musste ich auf einer Brücke anhalten, um rechts auf die Rampe abzubiegen. Es herrscht absolute Dunkelheit. Plötzlich rennt jemand (ich sehe aus dem Augenwinkel nur einen schwarzen Schatten) von der Seite auf unser Auto zu. Ich kann gerade noch die Türen verriegeln, da hat der Angreifer auch schon die Scheibe eingeschlagen. Mit seinem ganzen Oberkörper taucht er durchs Fenster und beginnt an Carola zu rütteln und zu zerren. Carola kreischt. Ich kann an nichts anderes denken als ‚weg hier’ und drücke den Gaspedal durch. Beinahe ramme ich die Leitplanke, weil der Angreifer wild um sich schlägt. Er hat die kleine, schwarze Handtasche zwischen Carola’s Füssen gefunden. Nun zerrt er an einem Ende der Tasche und Carola am anderen. Ich gebe Gas. Gleichzeitig versuche ich den Kopf des Angreifers aus dem Auto zu stossen. Fuck off! Fuck off! Fuck off! 70km/Stunde und er lässt endlich los........ Es dauert einige Zeit bis wir wieder reden. Die Tasche ist noch da und wir sind bis auf ein paar Kratzer unversehrt. Aber durchs kaputte Fenster kommt ein eisiger Wind. Ich überhole ein anderes Fahrzeug und schwenke zurück auf die linke Spur (Linksverkehr!). Keine 2 Sekunden später kommt uns auf der Überholspur (2-spurige Autobahn) ein Geisterfahrer mit einer Mordsgeschwindigkeit entgegen! .... Was für eine Horrornacht!!!!!!

Am Mittwoch habe ich in einer Bar bei mir in der Nähe Geburtstag gefeiert (Flyer für Einladung siehe oben). Ich konnte einen Teil der Bar ganz für meine Party reservieren und ca. 25 Leute kamen. Es war ein super Abend, an dem ganz sicher niemand nüchtern nach Haus ging! Am Donnerstagabend gingen wir dann noch mit drei anderen Schweizer Pärchen in ein feines Restaurant essen. Das Witzige daran... zwei Girls in dieser Runde hatten auch am 30. August Geburtstag und die eine sogar auch 1975!!!! Wann gibts das schon, dass man an seinem Geburtstag noch zwei anderen gratulieren kann?!

Letzten Freitag fuhren wir mit 6 anderen Leuten für drei Tage in die Cederbergs. Das ist eine spitzen Wanderregion mit bizarren Felsformationen, Wasserfällen, Blumenmeer usw. Die Sonne zeigte sich zwar nicht so häufig, aber wir hatten trotzdem ein cooles Wochenende. Am Sonntag wartete der Höhepunkt mit dem Wolfberg Arch (riesiger Steinbogen) noch auf uns. Die Dame an der Rezeption hatte uns erklärt, dass es nach dem 1h steilen Aufstieg zwei Cracks (Felsspalten) gibt, die auf das Hochplateau führen, von wo man nach weiteren 2h den Arch erreicht. Der eine Crack sei etwas breiter, der andere eher eng und mit Klettern verbunden. Sie sprach von Chimnies (Kamin), wo man sich mit dem ganzen Körper hochstemmen muss; von ‚Choke Stones’ (Felsbrocken, die in die Spalte gerutscht sind), unter denen man mal durchkriechen muss und ein anderes mal darüber klettern usw. Alles ganz spielerisch und gut machbar. VON WEGEN!!!!!! Die drei Girls gaben schon bald auf und kehrten wieder um. Ich und Sebastian (De) wollten uns aber nicht geschlagen geben. Über eine 7 Meter lange Steilwand schafften wir es noch knapp auf ein ca. ein Quadratmeter kleines, schräg abfallendes Podest. Von da ging Sebastian weiter durch den glatten Kamin. Er wäre fast abgerutscht, hätte ich ihm nicht noch den Fuss raufgedrückt. Als ich aufsteigen wollte, schlüpfte ich aus und landete mit Glück wieder mit den Füssen auf dem Podest. Beim zweiten Mal verlor ich etwas höher (ca. 2 Meter über dem Podest) die Kontrolle und prallte mit dem Knien auf dem Podest auf. Wie durch ein Wunder rutschte ich nicht weitere 7 Meter in die Tiefe. Ich wusste nun, hoch gehts nicht......aber runter auch nicht! Verzweifelte Minuten vergingen und ich dachte ehrlich, ich komme da nicht heil heraus. Irgendwann überwand ich aber meine Angst und versuchte den Abstieg. Mit Glück schaffte ich den Abstieg und den Weg aus dem Crack. Nun musste ich den anderen Crack hochsteigen, um den Rest der Gruppe zu treffen. Sebastian musste derweilen den Aufstieg alleine fortsetzen. Ergebnis: Sebastian schaffte es. Ich hatte – oben angekommen – höllische Schmerzen im Knie und musste gleich wieder (ohne Arch) den Abstieg antreten. Auf einem Bein hüpfend und mit Hilfe von allen Seiten schaffte ich es dann auch. Mein Knie sieht übel aus, zudem habe ich überall Schrammen, offene Stellen und Schnittchen an den Händen...... aber ich hatte eigentlich extremes Glück!


Ich hoffe, das wars nun mit der Pechsträhne und ich habe die nächsten 25 Jahre Ruhe!

Take care!

al

Ps. Neue Bilder in meinem Webalbum folgen bald.

Dienstag, 21. August 2007

al-update no 27.


Obiges Bild zeigt Justin (Trinidad), myself, Carola und Tobi (De) auf dem Lions Head. Tabel Mountain im Hintergrund.

Wochen sind vergangen und so einiges ist passiert in der Zwischenzeit. Im Studium bin in ich nach wie vor an meiner Minor Dissertation (25'000 Wörter). Was die Wörterzahl betrifft, bin ich schon bald am Ziel; inhaltlich muss ich allerdings noch sehr daran feilen. Deshalb bin ich extrem froh, dass mir mein 89-jähriger Supervisor eine Time-Extension erlaubt hat. Statt Mitte September muss ich die Arbeit nun spätestens Ende Oktober abgeben. Damit sollte es mir definitiv möglich sein, im Dezember der offiziellen Graduierung beizuwohnen... zum ersten Mal mit schwarzer Robe und lustigem Hut (wie im Film). Freue mich schon, den Hut zu werfen!!!! Ansonsten hat das Studium wieder begonnen. Ich habe mich schlussendlich für Competition Law und Electronic Transactions entschieden. Da das zweite Semester hier gerade mal drei Monate lang dauert, ist das Studium ziemlich intensiv. So bleibt mir neben dem Dissschreiben nicht viel Zeit. Trotzdem mache ich fast jedes Wochenende einen Ausflug oder irgendwas Besonderes. Letztes Samstag war ich zum ersten Mal auf Robben Island. Einfach faszinierend, wie diese Insel in verschiedenen Epochen immer wieder eine bedeutende historische Rolle gespielt hat (Leprastation, Gefängnisinsel, Militärbasis). Unser Guide war sensationell und hat die berühmten Insassen alle persönlich gekannt.

Am Sonntag sind wir zum Cape Point gefahren. Dabei hatten wir ein echtes Afrika Experience. Als wir auf dem Weg dahin, Baboons (Paviane) auf der Strassen spielen sahen, hielt ich an und Carola stieg aus, um ein Foto zu machen. Die Tür liess sie offen. Zur gleichen Zeit näherte sich von vorne der Anführer der Affenbande - ein Gewaltsexemplar! Ich streckte mich so weit ich konnte, um die Beifahrertür im letzten Moment zuzuziehen. Leider hatte ich in meiner Panik vergessen, die Türe auch abzuschliessen. Denn der Affenkönig öffnete kurzerhand die Türe und schwang sich auf den Beifahrersitz. Verständlicherweise kreischte ich wie ein kleines Mädchen. King-Kong fauchte ein wenig, griff zwei Bananen und sprang aus dem Auto. Carola versuchte ihn zu verscheuch, aber musste zur Hintertür fliehen. Als sie wieder im Auto war, verriegelte ich die Türen. Nun hangelte sich die Bestie ums Auto herum und versuchte immer wieder die Fallen zu betätigen. Schlussendlich liess sich der Menschenfresser-Affe auf der Motorhaube nieder, worauf sein Stamm ebenfalls auf unserem Auto Platz nahm. Die vorbeifahrenden Touristen freuten sich und fotografierten uns eifrig. Irgendwann wollten wir auch weiterfahren und ich fuhr ganz sachte an. Die kleineren Affen sprangen sofort vom Auto. Doch das brutalste aller gemeinen Ungeheuer rührte sich nicht von der Motorhaube. Mehrmals fuhr ich kurz an und trat dann voll auf die Bremse. Doch das haarige Scheusal brachte sich gleich wieder in Position. Auch Scheibenwischer und Putzanlage irritierten den Autobesetzer nicht. Rettung kam schliesslich von ungewollter Seite. Ein paar übereifrige Touristen hatten gleich neben unserem Auto gehalten und die Mutti filmte amüsiert aus dem Fenster. Da entschloss sich Dr. Mundgeruch spontan, einen Ausflug in jenes Fahrzeug zu starten. Lässig schwang er sich durchs Fenster und landete auf dem Rücksitz mit den entsetzten Kinder der Familie. Der Affe riss dem Mädchen den Burrito aus der Hand und verliess das Auto durch die Hintertür. AAAAAAAAAAAAAaaaaaaadrenalinschuuuuuuub..! War ein Wahnsinnserlebnis, wogegen das Kap der guten Hoffnung schon fast wie ein Stummfilm vorkam.

Ich habe geschlossen.

GORILLal

Donnerstag, 2. August 2007

al-update no 26.

hallo leude

wollte mal hallo sagen und euch kurz informieren, was es hier neues gibt. letzten samstag folgte ich und drei befreundete schweizer paerchen einer einladung der swiss society, um unseren national day zu feiern. mir faellt gerade auf, dass ich klein schreibe... naja, mag jetzt nicht mehr aendern. der abend war eine klassische "hundsverlochata" mit sennenkuttali, jodelgesaengen, raclette und schweizer psalm. in der schweiz waere das wohl nicht so der brueller, aber hier hatten wir spass dabei. der hauptpreis in der tombola war, wie koennts auch anders sein, ein flug fuer zwei personen in die schweiz. gestern, am 1. august, habe ich bei mir zuhause ein fondue gemacht. man kann hier im normalen supermarkt tatsaechlich echt schweizerischen kaesefondue von emmi kaufen. der brennsprit war dann schon eher ein problem. wir haben wohl ein wenig zu aggressives zeugs verwendet, denn irgendwann stand fast der ganze tisch in flammen. aber kein grund zur sorge.. wir hatten den brand schnell unter kontrolle und das rechaud auf den balkon verfrachtet, wo wir es mit einiger muehe loeschen konnten. nun hat das studium wieder begonnen und ich tu mich etwas schwer mit der faecherwahl. morgen kommt carola und dann beginnt nochmal eine ganz andere zeit hier.

das folgende bild soll in der naehe von cape town aufgenommen worden sein:

(muss das spaeter machen, hab gleich noch ein tutorium)

so viel von mir.

cheers
al

Donnerstag, 12. Juli 2007

Home

Ein paar Impressionen von meinem Zuhause in CT. Die Bilder mit Blick auf die Innenstadt habe ich innerhalb von einer Woche, unmittelbar nach dem Aufstehen (also extrem früh..), von meinem Balkon aufgenommen.
Ihr seht, das Wetter war nicht allzu schlecht... und meine Aussicht ist echt der Hammer!

PS. Ich habe ein paar neue Bilder in mein Webalbum geladen. Ihr findet sie im Ordner 'Diverse'.

Ansonsten, nicht viel neues. Ich bin ein wenig gelangweilt von meinem Dissthema und habe eine neue Leidenschaft... praktisch jeden zweiten Tag besteige ich den Lions Head. Das ist ein markanter Felsen quasi direkt hinter meinem Haus. Es gibt Kletterpartien und die Aussicht von oben ist einfach ( ) (= unbeschreiblich). Ein Workout dauert ca. 1.5 Stunden rauf und runter. Danach fühle ich mich jedes Mal nur glücklich.

So far, take care...
al


Donnerstag, 5. Juli 2007

New Crime Statistics

Gestern wurde die neue Kriminalstatistik von Südafrika vorgestellt. Obschon die Zahlen teilweise um 20 Prozent zurück gingen, dürften westliche Betrachter darob nicht wesentlich beruhigt sein. Immer noch werden PRO TAG über 50 Menschen ermordert, 150 Vergewaltigungen begangen und über 300 bewaffnete Rauüberfälle verübt. Die Besorgnis, ob bei diesen Zahlen 2010 auch die Stadien gefüllt werden können, ist gross. Unternehmer und Wirtschaftsverbände sprechen derweil bereits heute von Milliardenverlusten als Folge von nicht getätigten Investitionen aufgrund der unsicheren Lage. Dass südafrikanische Politiker teils realitätsfremde Äusserungen von sich geben ist nichts Neues. Trotzdem hat die Öffentlichkeit mit Erstaunen reagiert als der oberste Polizist des Landes zur Statistik meinte: 'Ich sehe das Problem nicht. Die WM wird am 11. Juni starten und bis am 11. Juli dauern... und Juni/Juli sind die Monate mit den wenigsten Straftaten!' - Seltsame Argumentation!

Gemäss einer Ratgebersendung, die ich kürzlich im Radio gehört habe, ist es wie in der Natur. Wer sich schwach und wie ein Opfer verhält, wird auch zum Opfer.

In diesem Sinne, seit selbstsicher..!

Montag, 2. Juli 2007

Trip to Jo'burg


Johannesburg steht für das neue Südafrika. Dort passieren Veränderungen früher als an irgendeinem anderen Ort in Südafrika – im Guten wie im Schlechten. Leider bekommen die negativen Schlagzeilen die grössere Aufmerksamkeit. So kann man im Lonely Planet zu Johannesburg lesen: The amount of violent crime is pretty scary; to avoid getting paranoid don’t read the statistics in the local newspaper! Und weiter wird gewarnt: You’d be crazy to walk around central Jo’burg at night. Diese grösste Stadt von Südafrika hat ihre Wurzeln im Goldrush, der Ende 19. Jahrhundert einsetzte. Heute ist Joburg eine Stadt der absoluten Gegensätze. Superreiche und die Ärmsten der Armen leben in unmittelbarer Nachbarschaft. Im Vergleich zu Cape Town sieht man dort deutlich mehr Schwarze mit Geld. Die Leute sind allgemein besser gestylt, fahren grössere, teurere Autos und sind nicht scheu, ihren Reichtum zu zeigen – das gilt speziell (auch) für die Schwarzen. Ich hatte das „Glück“, bei einer schwarzen Familie zu Gast zu sein, die ebenfalls zur privilegierten Gruppe gehört. Der Vater, Arzt für innere Medizin, ist stolzer Besitzer von 7 mehr oder weniger Luxuskarossen. Die Mutter ist Anwältin und erfolgreiche Business-Woman, die in mehreren Verwaltungsräten sitzt und eine eigene Investmentfirma besitzt.


Nicht überraschend lebt die Familie in einem der besten Viertel der Stadt (Hyde Park) in einem palastähnlichen Haus mit riesigem Pool und Dienstpersonal.








Aber man darf nicht vergessen, dass es für die Eltern nicht leicht war. Sie haben ihre Ausbildung während der Apartheid absolviert, was für Schwarze alles andere als leicht war. So durften sie die Bibliothek nur während der Nacht betreten, wenn die Weissen nicht da waren. Später wurden spezielle Unis für die Schwarzen eingerichtet, die aber über ungenügende Ressourcen verfügten. Die Eltern haben sich ihren Erfolg hart erarbeiten müssen. Mich hat man mit offenen Armen und sehr warmherzig aufgenommen. Oft wurde ich eingeladen und man schätzte offensichtlich, mich da zu haben. Die ganze Familie liebt nämlich die Schweiz und hat schon Ferien in Interlaken und Grindelwald verbracht. Manchmal finden wir Europäer es störend, dass gewisse Leute ein luxuriöses Leben führen, während zwei Strassen weiter Leute mit einem Dollar pro Tag überleben müssen. Aber steht es uns zu das zu kritisieren oder jemandem einen Vorwurf zu machen? Ich denke nicht. Für Südafrikaner ist es das tägliche Leben, mit dem man sich abfinden muss. Und wenn diese Probleme irgendwo einen Ursprung haben, dann wahrscheinlich im Kolonialismus der Europäer. Ein Jamaikaner, der seit 10 Jahren in Cape Town lebt, hat gemeint, für ihn sei Europa schockierend – Überfluss an Ressourcen und allen geht es so gut, während der grösste Teil der Menschheit (ausserhalb von Europa) ums Überleben kämpfen muss... das mache ihn krank!

Aber nun zu meinem Trip: Ich bin also in Joburg nach ca. 1.5 Stunden Flug gelandet. Am Nachmittag machte ich mich mit Christian (De, Mathestudent) und Joanna (Schweden/Guatemala, Musikerin) im Mietauto Richtung Kruger Nationalpark auf. Der Weg war weiter als zuerst angenommen und so mussten wir die erste Nacht ausserhalb des Parkes in einem Kaff namens Polokwane verbringen. Der Hauptort der Limpopo Provinz war praktisch ausgestorben... nach 2-stündiger Suche hatten wir endlich ein offenes und fast leeres Restaurant gefunden. Zurück im Guesthouse konnten wir mit Müh und Not einen Koranprediger abwimmeln, der uns zum Islam bekehren wollte und der festen Überzeugung war, dass Lady Di umgebracht worden war, weil sie einen Moslem (Dodi) liebte. Am nächsten Tag erreichten wir endlich den Kruger Park. Mit 20'000 qkm hat diese weltgrösste Ansammlung von Tierarten in etwa die Grösse von Portugal oder Belgien (ich habe auch den Vergleich mit Rheinland-Pfalz, Wales oder Israel gehört). Die meisten Strassen sind geteert, so dass sich die täglich rund 5000 Touristen bequem fortbewegen können. Die Camps sind hervorragend ausgebaut, mit allem was der westlichen „Abenteurer“ zum Leben braucht. Wir haben zwei Mal im Zelt geschlafen und ein Mal mussten wir eine Cottage nehmen, weil alles ausgebucht war. Trotz der Touristenmassen wirkt der Park nie übervölkert. Meistens kurvt man ziemlich alleine durch den Busch auf der Suche nach irgendwelchen Viechern. Es sei denn, ein paar Löwen sind gerade dabei am Strassenrand ein Zebra zu verspeisen. Dann kann die Safari schnell in ein Verkehrschaos ausarten... Obwohl ich mein Lieblingstier – den Leoparden – nicht gesehen habe, konnte wir uns nicht beklagen. Büffelherden, Zebraherden, Gnus, tausende Impalas, Kudus, Löwen (die mit dem Zebra..), Warthogs (Warzenschweine), Baboons (Paviane), Affen, Nilpferde und viele andere Viecher.

Achtung: Die Tiere haben immer Vortritt! Aber wie hat Helmi uns gepredigt: Augen auf! Ohren auf! Das scheint auch für diese Giraffen zu gelten.











Manchmal haben diese Viecher so cool geposed...





Haben Löwen mal ein Tier erbeutet, liegen sich danach bis zu zwei Tagen herum und können sich kaum mehr bewegen.





Nach drei Nächten im Park machten wir uns auf den Rückweg. Unterwegs stoppten wir noch beim God’s Window. Das ist ein atemberaubender Aussichtspunkt.... wenns gerade keinen Neben hat. Bei dieser Gelegenheit habe ich dann noch God’s WC benutzt ;). Weiter gings über den Robber’s Pass nach Pilgrims Rest. Diese Goldgräberstadt ist heute eine Art Freilichtmuseum mit historischen Gebäuden aus der Zeit des Goldrush. Die Topsehenswürdigkeit ist das Royal Hotel mit seiner kuriosen Bar. Sie ist eigentlich eine Kirche, die vorher in Maputo stand, abgebaut und hier wieder aufgebaut wurde. Den Goldgräbern wars aber mehr nach Bier als nach Beten. Und so wurde bald eine Bar daraus, wo man sich nach einem harten Tag in den Goldminen zum ‚religious drinking’ traf.

Zurück in Joburg wurden wir von der südafrikanischen Familie sehr gastfreundlich mit einem afrikansichen Festmahl empfangen. Wir wohnten in deren Haus (ich glaub, es war der Westflügel) und wurden praktisch immer eingeladen. Übers Wochenende gingen wir nach Sun City. Das ist ein riesen Vergnügungskomplex ca. 2.5 Stunden nördlich von Joburg inmitten der Wüste. Man nennt diese Fantasiestadt nicht umsonst das Las Vegas South Africa’s.

Das Palace of the Lost City ist ein surreales Hotel der obersten Luxusklasse im indisch-afrikanischen Stil, wo auch schon Michael Jackson abgestiegen ist. Daneben gibt es Casinos, Golfplatz (mit echten Krokodilen in den Teichs), Kinos, Diskos, Restaurants, Bars, Waterworld (ein 750 m langer künstlicher See zum Windsurfen und Wasserskifahren), ein künstlicher Sandstrand mit ziemlich imposanten Wellen und so weiter... Danach verbrachte ich noch drei Tage in Joburg und fand heraus, dass Joburger ihre Freizeit am liebsten in Shoppingmalls verbringen (..what else?). In der Nacht vor meinem Abflug schneite es zum ersten Mal seit 26 Jahren in Joburg! Entsprechend war das Chaos... mein Flug hatte fünf Stunden Verspätung... arghh!!!







Meine südafrikanischen Freunde.

Von Links: Mokgatle, Otlotleng, Seleko, Christian (De), io.




Nun bin ich also wieder in Cape Town (das sich ein bisschen wie Zuhause anfühlt) und geniesse die spektakuläre Natur aufs Neue. Leider muss ich mich jetzt für länger in der Bibliothek einquartieren... die Masterarbeit will geschrieben werden.

Geniesst den Sommer für mich mit und schreibt mir mal.... ich freue mich über jede Mail.

Take care and take it easy.

al

Sonntag, 17. Juni 2007

Who let the BOCKS out..? hou..hou..hou..

Gestern war also wieder Rugby am Start. Im Newlands Stadium zu Cape Town standen sich die besten Spieler von Südafrika und Australien gegenüber. Und das erste Spiel des Tri-Nations Cups (SA, AUS, NZ) hatte es in sich. Es ging von Anfang an hart (wie sonst?) und kompromisslos zur Sache. Beide Teams waren super motiviert und aggressiv in jeder Szene. In der ersten Hälfte wurden die Bocks oder Springbocks, wie das Südafrikanische Team genannt wird, streckenweise dominiert. In der zweiten Hälfte schafften sie aber mit viel Kampf und unmenschlichem Einsatz noch einmal die Wende. Zehn Minuten vor Schluss stand es 19 zu 19, und zwei Minuten vor Schluss brachte ein Kickgoal den Bocks weitere drei Punkte zum Schlussergebnis von 22 zu 19! Die Fans lagen sich in den Armen und kamen aus dem Johlen, Singen und Kreischen fast nicht mehr heraus. Es versteht sich, dass ich mittendrin in den Stehplätzen und unter den Hardcore-Fans war. Ich feierte, als hätte die Schweizer Nati gerade den EM-Titel errungen. Die Stimmung ist mit (fast) nichts zu vergleichen, was ich bisher erlebt habe. Das Gekreische der Mädels bei jeder Aktion der Bocks übertrifft ohne Probleme jedes Boygroup-Konzert. Die Männer derweil sangen (bzw. grunzten) Lieder wie das im Titel oben. Danach zogen wir noch bis tief in die Nacht herum.

Jetzt ist also Semesterpause. Mein Assignment habe ich am Freitag 5 Minuten vor Deadline eingereicht und damit alle Pflichten für dieses Semester erfüllt. Das Wetter war die letzten Tage grau in grau. Es lag eine depressive Stimmung in der Luft, da es den ganzen Tag nicht heller wurde als Dämmerungslicht. Doch seit gestern ist wieder die Sonne da und wir haben wunderschöne Herbstwärme.

Morgen fliege ich nun für neun Tage nach Johannesburg. Ich habe meinen Flug noch einmal vor verschoben, da ich nun noch mit ein paar Leuten in den Krüger Nationalpark gehe. Vielleicht habe ich ja Glück und sehe Bilder wie hier http://www.youtube.com/watch?v=LU8DDYz68kM. Nach ca. 3 Tagen Krüger werde ich die restliche Zeit in und um Johannesburg verbringen. Ich habe die Gelegenheit, bei Südafrikanern zu wohnen. Zudem kenne ich mittlerweile einige Leute dort, die ich treffen will und die mir die Stadt zeigen wollen. Ich bin also ganz gespannt auf die Businessmetropole, um die sich in diesem Land so viel dreht. Der Flug mit Mango kostete mich nur gerade 100 Franken hin und zurück.

So well, ich melde mich also nach meinem Trip Ende Juni wieder bei euch. Bis dahin, geniest das Leben und lasst mal von euch hören...

al

Mittwoch, 6. Juni 2007

Howzit Bru..!?!

....das ist der typische Gruss der Suedafrikaner, den ich auch schon ziemlich gut drauf habe. Lange ist's her, dass ihr von mir gehoert habt. Pruefungen, Essays und Autostress haben mich in den letzten zwei Wochen ziemlich in Anspruch genommen. Eigentlich hatte ich nur eine Pruefung von drei Stunden, im anderen Fach muss ich "nur" ein Assignment oder eben ein Essay von 10'000 Woertern schreiben. Da bin ich noch nicht ganz fertig, sollte aber bald ein Ende sehen. Meine Arbeit schreibe ich ueber Trust Law im Vergleich Schweiz-Common Law-Suedafrika. Die Pruefung war machbar und die Vornoten waren auch nicht schlecht (ein mal 12 von 15, das andere mal 13 von 15 Punkten). Also kein Grund zur Sorge.... alles nach Fahrplan!

Die letzten zwei-drei Wochen war ich also wieder richtig am Lernen, wie damals im Studium (herrgott isch das lang her). War etwas schwierig am Anfang, aber dann kam ich ganz gut rein. Mit Englisch gehts im Studium auch ganz gut. Das Niveau ist ziemlich unterschiedlich und man hat relativ vie Geduld mit Englishidiots wie mir. Privat ist das so ne Sache... da ich auch einige Deutsche unter meinen Freunden habe, spreche ich eigentlich zu viel Deutsch. Jetzt ist auch noch seit kurzem ein Schweizer namens Cedric hier, mit dem ich mich super verstehe. Wir haben uns schon Anfang Februar kennen gelernt, als er seine Freundin besucht hatte. Nun ist er wieder gekommen und hat angefangen als Architekt zu arbeiten. Das gute daran, ich kann jetzt auch ab und zu Schweizerdeutsch sprechen, das ich schon langsam anfange zu verlernen. Nicht so gut, ich spreche wohl noch weniger Englisch.

Nun habe ich also noch das Assignment in Comparative Law (Trust) und danach sind Semesterferien bis Ende Juli - 6 Wochen. Hier hat nun der suedafrikanische Winter angefangen. Das Wetter ist (noch) unkonstanter, es regnet deutlich haeufiger, aber wenns schoen ist, dann haben wir Wetter wia an einem schoenen Herbsttag in der Schweiz. Und das kommt zum Glueck immer wieder mal vor. Aber eigentlich ist mir das Wetter ja ziemlich egal im Moment. Ich werde eh die meiste Zeit in der Library verbringen, wo ich an meiner Masterarbeit (oder Minor Dissertation) schreiben will. Das Thema steht noch nicht fest. Wenn ich bis Mitte September fertig bin damit, kann ich im Dezember sogar an die offizielle Graduation. Das soll sich extrem lohnen. Meine einzigen Ferienplaene fuer die Semesterferien: Ende Juni folge ich einer Einladung und fliege fuer eine Woche nach Jo'burg. Und Anfang August kommt dann ja auch Carola......... yuhuuu!

Meine Karre (was frueher mal mein stolzes Flaggschiff war) ist in letzter Zeit nur noch Aerger auf Raedern.... Nach meinem Unfall und der folgenden Reparatur (Rand 2000) musste ich nochmal Rand 2500 reinstecken. Der Kostenvoranschlag lautete noch auf Rand 800, aber dann tauchten noch ein paar andere kleine Sachen auf und ich stand vor einer dreimal hoeheren Schlussrechnung. Was wollte ich machen....? Zwei Mal ist die Karre auch noch stehen geblieben und ich musste ueberbruecken. Dann schliesst auch noch mein Fitnessstudio voellig ueberraschend per Ende Juni. Keine Ahnung wie ich jetzt meine Traumbody behalten soll.... ;) Und heute habe ich mich (als waer das alles nicht genug) aus meiner Wohnung ausgeschlossen und musste den Schluesselservice kommen lassen. Ihr seht, mir wird es hier nicht langweilig, auch wenn bald wieder mal ein paar positive Meldungen faellig waeren.

Garantiert am 16. Juni - da gehe ich naemlich an das Rugby Trinations Cup Spiel SA:Australia. Darauf freue ich mich gewaltig.

Take it easy guys...
al

Donnerstag, 17. Mai 2007

Check this out !!!

VIELE NEUE PICKS IN MEINEM WEBALBUM.

...von meiner Winetour nach Robertson, mehr Picks von der Garden Route und unter Diverse.

Ps. Ich habe mein Auto wieder. Gemäss meinem portugiesischen Mechaniker habe ich 'a strong car....you know.....is build by hitlers..'. Bin nicht sicher, ob ich mir nun deswegen Sorgen machen muss.... Leider habe ich schon wieder ein Problem mit der Karre, und zwar habe ich ein Leck bei der Hintertür. Der Gummi rund um die Schreibe ist spröde und so habe ich bei Regen schnell mal eine Pfütze im Auto. Mal schauen, was sich da machen lässt....

Cheers
al

Dienstag, 15. Mai 2007

Endspurt

Heute habe ich nicht viel und vor allem nicht viel interessantes zu berichten. Letztes Wochenende war ich auf einer 3-taegigen Weintour in der Gegend vor Robertson. Bei superschoenem Wetter haben wir schon morgens um 9 Uhr mit Weindegustieren angefangen. Nach fuenf Weinguetern waren wir "am Ende" und erholten uns deshalb im Pub bei einem kuehlen Bier und den Rugby Semifinals im Super XIV-Cup. Die Super Fourteen sind die 14 besten Teams aus Suedafrika, Neuseeland und Australien, so etwas wie die Champions League also. Sensationellerweise gewannen beide suedafrikanischen Vertreter gegen ihre jeweiligen Gegner aus Neuseeland und somit gibt es zum ersten Mal in der Geschichte einen rein suedafrikanischen Final. Das mussten wir dann bis 4 Uhr morgens feiern... versteht sich. Entsprechen "uralt" fuehlte ich mich dann am Sonntag. Die zwei Winetastings am Sonntag ueberstand ich gerade noch so, aber danach war der Ofen definitiv aus.... auf der Rueckfahrt fiel ich in einen fast komatoesen Schlaf und den ganzen Montag kroch ich wie ein geschlagener Hund durch die Gegend.....

Da es nur noch 3 Wochen geht bis Semesterende bin ich (zum ersten Mal) ziemlich im Stress. Auf Pruefungen lernen und Essays schreiben dominieren nun meinen Alltag. Werde mich mit mailen und bloggen also ein wenig zurueckhalten muessen.

Weil sonst nichts interessantes gibt, moechte ich euch mit einer kleinen Nachricht aus Suedafrika unterhalten (sie kann auch irgendwo auf Deutsch auf www.spiegel.de nachgelesen werden):

JOHANNESBURG (Reuters) - A gang stripped a South African man before supergluing him to an exercise bicycle while they ransacked his house, according to a report Thursday.

SAPA news agency said the attackers, dressed in suits, hijacked a man in his 50s and forced him at gunpoint to take them to his home in Johannesburg.

"The victim was then forced to strip, after which he was superglued to the seat of an exercise bicycle, his hands were superglued, as were his feet and then his mouth was superglued shut," SAPA quoted Mark Stokoe, a spokesman for emergency services Netcare 911, as saying.

The man was rescued about three hours later when his partner arrived home, SAPA said.

South Africa is battling one of the world's highest crime rates which has prompted concerns that violence might mar the 2010 soccer World Cup, which the country is due to host.

A police spokesman could not immediately comment on the report. No one at Netcare 911 could be reached.

....waere wirklich lustig, wenn es nicht wirlich und hier in Suedafrika passiert waere!

So long, take care!

al

Donnerstag, 3. Mai 2007

Ein Viertel rum

Ich kann es fast nicht glauben....schon bin ich seit drei Monaten hier, was einem Viertel meines geplanten Aufenthalts entspricht. Bis jetzt kann ich ein überwiegend positives Fazit ziehen. Ich liebe meine Wohnung, habe ein paar coole Leute kennen gelernt, das Studium läuft ganz gut, das Leben hier ist spannend und macht (immer noch) Spass und bisher bin ich auch noch kein Opfer krimineller Machenschaften geworden. Bei einer guten Kollegin wurde dagegen kürzlich eingebrochen. Die drei Mädels im Haus waren alle am schlafen, während die Räuber über die Innenhof eindrangen und das Haus leer räumten. Mehrere Laptops, über Rand 5000 Bargeld, Handys, Digitalkameras.... alles weg! Ein befreundeter Ami wurde in einer dunklen Bar von drei Typen auf den Boden gedrückt und ausgeraubt.

Das Wetter hier wird langsam winterlich kühl. Es kann auch schon mal 3-4 Tage am Stück regnen und die Sonne zeigt sich dann auch nicht mehr. Die Temperaturen sinken dann auch in der Wohnung auf unangenehm tiefes Niveau. Die Häuser sind ja kaum isoliert und haben keine Heizung. Und ein kleiner Elektroofen reicht logischerweise nicht weit. Da bleibt nicht viel anderes übrig als sich auf dem Sofa mit Decken einzuhüllen und den Elektroofen direkt daneben zu platzieren. Ich habe mir ja sogar schon überlegt, eine Heizdecke anzuschaffen, damit das Bett wenigstens schön warm ist. Muss mal mein Grosi fragen, welche sie empfehlen kann... ;-)

Seit heute ist mein Auto in der Garage. Ich hatte einen kleinen Zwischenfall, bei dem ein Pfosten im Parkhaus meinem Auto im Weg stand. Nun muss die Tür ausgewechselt werden, was mich ziemlich ärgert und Rand 2000 kostet.

Letzten Freitag war hier ein Feiertag (freedom day) und so ging ich mit der Wine&Culture Society auf eine Winetour. Für lächerliche Rand 50 (!) wurden wir auf drei verschiedene Weingüter gefahren, wo wir je ca. fünf Weine degustieren konnten. Auch wenn das Urteilsvermögen bis am Schluss etwas nachgelassen hat, habe ich meine Weinkenntnisse ausbauen können. Die Weingüter sind zudem auch fürs Auge ein wahres Vergnügen. Wunderschöne Kap-Kolonialbauten verschmelzen mit modernem Design und Natur. Da sitzt man dann vor dem Kaminfeuer im breiten Sessel, nippt an einem 'Warwick Three Cape Ladies' (2001) und lässt die Seele baumeln.....
Und wenn das Wetter schön ist, sitzt man auf der Veranda unter den Rebstöcken und schaut auf Gegenden wie die auf dem Bild.
Am Dienstag (1. Mai) war ich auf dem 'My Coke Fest 2007', seines Namens das grösste Musikfestival von Südafrika. Eigentlich hätte da auch Guns&Roses auftreten sollen. Aber der Bassist hatte sich die Hand gebrochen und so mussten sie absagen. Aber andere Bands wie die einheimischen the Springbock Nude Girls, Hoobastank, Stains, 3 doors down oder Evanescence rockten dafür, was das Zeug hällt. Ich hatte Ticks für Rand 250 gekauft (Spezialpreis für Studis) und kaufte dann noch spontan für Rand 50 ein Tick für den Golden Circle (Normalpreis Rand 570; für den Bereich unmittelbar vor der Bühne). Als ich den Typen fragte, wie das möglich sei, dass er diese Ticks für Rand 50 verkaufen könne, meinte der 'Hey, I am black and this is the black market. We know how it works....'.
So long, greets to you all in Switzerland. I raise the glass for you guys...... CHEERS!
al

Samstag, 28. April 2007

Go! Stormers Go!

Endlich habe ich mein erstes Rugby-Game besucht und ich bin begeistert. Das Spiel ist brachial, brutal, schnell, athlethisch, dynamisch, spannend.... kurz, es hat alles, was guten Sport ausmacht. Die Spieler sind wahre Monster, hochgezüchtete Kampfmaschinen aus einer anderen Welt. Die Regeln sind einfach. Es geht im Grossen und Ganzen darum, den Ball über die gegenerische Linie zu bringen - mit praktisch allen Mitteln. Das zu tun bzw. den Gegner daran zu hinder, das zu tun, ist logischerweise mit viel Schmerz verbunden. Diese Saison (es ist erst etwa ein Viertel gespielt) ist angeblich bereits ein Spieler während dem Spiel tödlich verletzt worden und fünf weitere Spieler sind querschnittgelähmt geworden. Also nichts für Weicheier... Wir hatten super Plätze, vielleicht 10 Meter vom Spielfeldrand. Das war nicht nur wegen der superheissen Cheerleader eindrücklich. Manchmal, wenn die Spieler am anderen Ende des Feldes mit den Köpfen aufeinander prallten, konnte man den dumpfen Knall im ganzen Stadion hören (und fühlen!!!).

Das Resultat: Die Stormers, das Team aus Kapstadt, haben gegen die Blues aus Neuseeland überraschend deutlich gewonnen (33:20). Die Stimmung war natürlich erstklassig.

Montag, 23. April 2007

Krasse Gegensätze

Während man sich im Stadtinneren wie in Europa vorkommt - praktisch nur Weisse, hoher Lebensstandard etc. - befinden sich vor den Toren der Stadt gigantische Townships, wo ca. 1.5 Millionen Menschen in krasser Armut leben (genannt die Cape Flads; vormals Distric 6). Die Lebensverhältnisse dort sind so erbärmlich, dass sie mit den ärmsten Länder in Afrikas verglichen werden können. Aber Südafrika ist nicht ein Entwicklungsland im herkömmlichen Sinne und gehört zu den 20 grössten Wirtschaften der Welt. Doch diese Zahl täuscht. Das Land hat nach offiziellen Angaben zwar rund 40 Mio. Einwohner (die Dunkelziffer ist wohl um einige Mio. grösser, da vor allem aus Simbabwe, aber auch aus anderen afrikanischen Ländern täglich neue illegale Einwanderer nach SA kommen), wovon aber nur 2 Millionen Steuern bezahlen.

Rund jeder Vierte in Südafrika hat Aids, wobei zu 99,9 Prozent die schwarze Bevölkerung betroffen ist. Wie schon einmal erwähnt, sind rund 80% der Bevölkerung schwarz, 10% weiss und weitere 10% coloured (Mischformen). Aids ist verständlicherweise ein riesiges Problem. In den Townships sind ganze Familien infiziert und das Bewusstsein für diese Krankheit ist häufig unterentwickelt. So hat der amtierende Präsident Thabo Mbeki noch vor 10 Jahren an einer offiziellen Veranstaltung gesagt, Aids sei ein Mythos! Und als vor wenigen Monaten der Vize-Präsident der ANC Jacob Zuma - einer der mächtigsten Politiker im Lande mit den besten Chancen auf den Posten des Präsidenten – wegen angeblicher Vergewaltigung angeklagt war, sagte er vor Gericht aus, trotz ungeschütztem Sex habe keine Aidsgefahr bestanden, da er nach dem Sex heiss geduscht habe!!!

Ja, die Situation hier kann manchmal ziemlich deprimieren. Die meisten Weissen scheinen die Probleme weitgehenst zu ignorieren (so weit ich das beurteilen kann). Insofern hat sich nicht viel geändert seit der Apartheit Ära. Schwarze arbeiten in modernen Shops, wo sie den ueberwiegend weissen Kunden Armani, Lacoste, Nike usw. verkaufen. Schwarze bedienen die Kundschaft in noblen Restaurants, sie putzen die luxuriösen Häuser der Weissen und kümmern sich um ihre Kinder. Und am Abend gehen alle nach Hause in ihre primitiv eingerichteten Blechhütten in den Townships..... Das ist der traurige Alltag hinter der glaenzenden Fassade, die die meisten Touristen sehen.

(Achtung: Alle Angaben ohne Gewaehr. Die Infos stammen von Gesprächen mit verschiedenen Leuten und eigenen Beobachtungen; sie wurden nicht weiter überprüft.)

Mittwoch, 11. April 2007

Back in town

Nach einer tollen Woche auf der Garden Route (entlang der Küste Richtung Osten) und zurück durch die Karoo (karge, wüstenähnliche Landschaft) bin ich wieder "daheim". Tönt komisch, fühlt sich aber fast so an.

Da man über Reisen nicht viel sagen kann/soll, verweise ich euch auf die Bilder. Rechts Webalbum anklicken und reinschauen. Alle Bilder sind kommentiert. Wenn Ihr Diashow wählt, bekommt Ihr die Fotos mit Text.

Es lohnt sich.....

Tschüssikowski. al

Dienstag, 10. April 2007

Sport Total

„Sportverrückt“ bekommt in Südafrika einen ganz neue Bedeutung. Kein Tag, an dem auf den Titelseiten der Tageszeitungen nicht Sportnachrichten zu sehen sind. Im TV sind Sportsendungen dominant (wenn nicht gerade eine Soap laeuft). So kommt es vor, dass auf drei von vier Sendern Sport laeuft, wie vor einigen Tagen: Fussball auf SABC 1, Wrestling (ok, bin nicht sicher, ob man das als Sport bezeichnen kann......oder was meinen Dajan und Olla?) auf ‚e’ und Cricket auf SABC 3.

Im Fussball spielte kürzlich Südafrika gegen Bolivien. Leider muss ich einräumen, dass der Gastgeber der nächsten Weltmeisterschaften 2010 (Südafrika) nicht sehr gut gespielt hat und sogar 0:1 verloren hat. Da gibts bis 2010 noch jede Menge Arbeit zu tun für den Trainer der Bafana Bafana (wie das Nationalteam genannt wird) Carlos Alberto Pereira. Dies zur Beruhigung all jener, die schwarz sehen fuer unsere Nati und Koebi am liebsten in die Wueste schicken wollen. Ich bin uebrigens nicht ganz auf dem laufenden. Was meinen Herr und Frau Schweizer zu diesem Thema? Ich bin mir nicht sicher ueber meine eigene Meinung. Ich meine Koebi ist immer noch Koebi! Und er hat sicher etwas mehr Geduld verdient als die meisten anderen. Aber die EM ist schon nah und meine Nerven liegen blank, wenn ich mir vorstelle, dass wir im Final gegen Deutschland verlieren..! - Koebi! Nati! Schweiz! Lieber Gott! Das darf nicht passieren!!!

Auch die Spiele der südafrikanischen Liga sind nicht gerade eine Augenweide. Dafür sind die Zuschauer einzigartig. Da wird getanzt, gesungen und Musik („so Gugana halt“) gespielt, was das Zeug hält. Aufwändige Choreographien sind keine Seltenheit. Das ändert sich während des ganzen Matches nicht, egal ob das eigenen Team gewinnt oder verliert.

Fussball ist hier ein schwarzer Sport. Im Nationalteam spielt (soweit ich weiss) nur ein Weisser und das ist der Torhüter. Im Publikum sieht man eigentlich keine Weissen. Das war beim Spielt der Nati so genau wie bei den Ligaspielen. Im TV wurde das Spiel der Nati deshalb auch meistens in einer Sprache des schwarzen Teils von Südafrika (Xhosa, Zulu...) kommentiert.

Im Gegensatz dazu ist Cricket das Spiel der Weissen. Kaum je verirrt sich ein Schwarzer oder auch Coloured (= Mischlinge) in die Nähe eines Cricketspiels. Cricket ist überhaupt ein riesen Thema im Moment. Die Weltmeisterschaften in den West Indies sind in allen Medien. Wenn man wollte, könnte man den ganzen Tag Cricket im TV schauen (ein Match dauert gerne mal 8 Stunden – Teatimes inbegriffen). Südafrika gehörte zu den Favoriten, ist aber kürzlich an Bangladesh gescheitert und muss das Turnier nun praktisch schon abhaken. Die Regeln sind für jemanden, der nicht mit diesem Sport aufgewachsen ist, kaum zu verstehen. Wer es trotzdem versuchen möchte und genug Ausdauer hat, kann sich auf http://www.wikipedia.com/ im Detail informieren. Wenn man die wichtigsten Regeln versteht, kann das Spiel nämlich ganz interessant werden... wie eigentlich fast jeder Sport (wie ich meine).

Auch Rugby ist weiss, wobei auch einige Coloured den Weg bis nach ganz oben geschafft haben. Und auch Rugby sieht man regelmässig im TV. Die Spieler sind wahre Kolosse und nicht gerade die Typen, denen man im Pub sagt, sie sollen mal auf die Seite rutschen. Dieses Spiel ist ganz nach meinem Geschmack und ich freue mich schon auf meinen ersten Besuch im Stadium.

In diesem Sinne, bleibt fit und bis zum nächsten Training.

Dienstag, 3. April 2007

Abwesend!

Diese Woche bin ich in unterwegs auf der Garden Route mit drei Studienkollegen. Deshalb kann ich erst naechste Woche wieder Eure Mails beantworten und meinen Blog updaten.

Im Moment sind wir in Plettenberg Bay, und zwar im Albergo Backpackers (www.albergo.co.za). Bis jetzt mein Highlight! Aber ich erzaehl Euch dann nach meiner Rueckkehr mal mehr darueber. Auf alle Faelle ist es super schoen und wir haben jede Menge Spass hier.

Take care!
al

Donnerstag, 29. März 2007

Bilder sagen mehr

...als Tausend Worte. Deshalb will ich heute nicht zu viel rumlabern, sondern euch mein Webalbum vorstellen (Link "mein Webalbum" am rechten Bildschirmrand anklicken). Ich werde dort immer wieder Bilder von meinen neuesten Abenteuern reinstellen. Angesichts der haeufigen Computerpannen hier kann das allerdings muehsam werden....

Zum Beispiel die Bilder von meinem Ausflug zum Chapman's Peak. Nicht umsonst nennt man diese Kuestenstrasse die schoenste Strasse der Welt - sie wurde direkt ueber dem tosenden Meer in die Steilwand gemeisselt. So weit man blicken kann, nichts als das blaue Meer...........unglaublich beruhigend!



Und dann waren da noch die Pinguine von Boulders Bay. Putzige kleine Kerlchen, die sich ueberhaupt nicht beeindrucken liessen, wenn man ganz nah an sie heran kam. Im Gegenteil, sie schienen manchmal zu gaehnen (so hab ich das wenigstens interpretiert), als waeren sie die glotzenden Touristen langsam satt.



So genug jetzt, schauts Euch halt selber an, wenn Ihr Lust habt.


So far................. al

Dienstag, 20. März 2007

Bilder, Post und echte Probleme

Leider hab ich bisher einige Probleme, euch resp. meinen Blog mit Bildern auszustatten. Da ich mein Ladegeraet zu Hause vergessen hatte, wollte es mir mein Dad nachschicken. Seither ist ein Monat vergangen.... ich glaube nicht, dass das Sendung noch ankommt. Unser Professor hat sich kuerzlich auch ueber die Suedafrikanische Post ausgelassen. Diese geniesst scheinbar einen mehr als zweifelhaften Ruf. Eine Sendung von Kapstadt nach Johannesburg dauert mind. 7 Tage! Und scheinbar ist es nicht aussergewoehnlich, dass Sendungen ganz "verloren" gehen. So sind Uebungsbeispiele fuer Jusstudenten mit verlorgengegangenen Sendungen auch sehr beliebt. Nun habe ich also kein Ladegeraet und mein Batterien haben keinen Saft mehr. Ich zoegere noch ein wenig, ein Ladegeraet zu kaufen, da es ziemlich teuer ist. Aber bald sehe ich keinen anderen Ausweg mehr..... Ob ich es dann auch schaffe, die Bilder hochzuladen, ist nochmal ne andere Frage. Die Computeranlagen hier sind naemlich nicht immer top. So kann es schon mal 1 Stunde dauern, um 4 Mails zu lesen (nicht zu beantworten!). Aber es gibt auch wichtigeres.....

Und ein echtes Problem ist die Situation zwischen Schwarzen und Weissen hier. Ich werde das Thema sicher noch ein paar Mal aufgreifen, deshalb hier nur ein zwei kurze Beispiele. Heute fand an der Uni ein Vortrag statt. Ein Arzt referierte zum Thema Wouter Basson alias "Doctor Death", der waehrend der Apartheid Leiter des "chemical and biological warfare programme" war und dem vorgeworfen wird, mehrere Menschen umgebracht zu haben (Details koennt ihr selber nachlesen). Basson ist heute immer noch ganz legal als Herzchirurg taetig, was viele Menschen hier unertraeglich finden. Dieser Vortrag wurde auf Plakaten angekuendigt. Waehrend die Organisatoren Basson als schuldig hinstellten, schrieben wohl Studenten des anderen Lagers wuetende Proteste drauf wie "ANC Propaganda", "not guilty" usw.

Vor meinem Haus, das in einem recht guten Quartier liegt, haengen immer zahlreiche Homeless rum. Jeden zweiten Tag wollen sie Geld oder Brot und Milch von mir. Obwohl 80% der Menschen in Suedafrika schwarz sind, begegnen sie einem in der Innenstadt nur als Bettler, Servicepersonal, Parkplatzeinweiser oder in sonstigen "niedrigen" Jobs. Die Weissen auf der anderen Seite machen 99% der Gaeste in Restaurants, Kinos, auf Konzerten usw. aus. Irgendwie doch ziemlich stoerend.....

Freitag, 16. März 2007

Suicide Gorge


Letzten Sonntag habe ich es endlich mal geschafft, an einer Wanderung mit dem Mountain&Ski Club teilzunehmen. Aber das war keine gewoehnliche Wanderung, sondern mehr ein Abenteuertrip der besonders anspruchsvollen Art. Morgens um 7 Uhr fuhren wir mit dem Auto ab Cape Town ca. 1 Stunde in Richtung Sommerset West. Um halb 9 machten wir uns zu Fuss auf den Weg zum Eingang der Gorge (= enge Schlucht, durch die ein Bach fliesst). Gut 2 Stunden spaeter waren wir bereit fuer den Einstieg in die Gorge. Von da an gings kletternd, kriechend, (aus)rutschend, schwimmend, watend.... und vor allem springend durch den Felskanal abwaerts. Da gab es Pflichtspruenge (Pflicht, weil es keinen anderen weg runter gab) von bis zu 12 Metern! Wir waren eigentlich staendig im Wasser und konnten uns nur sehr langsam ueber die aeusserst glitschigen Felsen bewegen. Aber sonst wars ein riesen Spass ;o)..... Welch Wunder, dass sich niemand verletzt hat. Zum Teil kam man sich allerdings wirklich vor, als wuerde man gerade Selbstmord begehen. Ausgerechnet beim hoechsten Sprung machte ich eine unfreiwillige Bombe (sprich: ich landete auf meinem A....). Seither weiss ich, dass "Gorillablauarsch" durchaus woertlich gemeint sein kann.....

Bei den ganzen Spruengen und dem Wasser wurde mein Essen leider total zermust. So musste ich den ganzen Tag ohne Nahrung ausharren, was zum Schluss wirklich hart wurde. Nach der Gorge wars naemlich keineswegs schon zu Ende. Jetzt mussten wir noch einen extrem steilen Hang hochklettern und nochmal etwas 2 bis 3 Stunden wandern (und das bei Regen und unangenehm tiefen Temperaturen). Um ca. 19.00 Uhr waren wir dann endlich zurueck beim Auto. Mann, war ich auf der Fresse....!

Sobald ich von einem der Teilnehmer die Bilder erhalten habe, werdet ihr sehen, dass ich kein bischen uebertrieben habe.

Freitag, 9. März 2007

T.I.A.

...oder 'This Is Africa', wie wir hier sagen. Kommt zwar aus dem Film 'Blood Diamonds', aber ist auch eine stark verkuerzte Erklaerung, warum hier alles ein wenig/oder auch ganz extrem anders laeuft. Und einmal ausgesprochen, kann man viele Dinge gelassener betrachten.

A few examples for 'T.I.A. Situations':
Ein Thema fuer sich sind die Black Taxis, so etwas wie der oeffentliche Verkehr in Kapstadt. Kleinbusse, die in einem Mordstempo hupend durch die Strassen kurven und jederzeit per Vollbremsung anhalten (auch wenn du direkt hinter ihnen faehrst), wo auch immer jemand zusteigen will. Offensichtlich scheinen fuer die wildgestikulierenden Busdriver keine Verkehrsregeln zu gelten. Rote Ampeln sind auf jeden Fall kein Hindernis. Deshalb sollte man auch bei Gruen immer noch mal schauen, ob nicht noch ein Black Taxi irgendwo aus einer Richtung geschossen kommt. Klingt lustig.... ist es aber nicht!

Witzig fand ich, als ich fuer die Anmeldung meines Autos (ja ich habe jetzt endlich mein eigenes Auto) ein Foto machen musste. In Bahnhof fand ich die Fotoautomaten, die aussahen wie zu Hause. Mit dem kleinen Unterschied, dass im Innern nicht eine vollautomatische Kamera wartet, sondern ein Mensch, der eine Kamera bedient! Ich sag euch, dass war war anfangs ziemlich irritierend.

Dann musste ich einen Autoversicherung per Telefon abschliessen. Da quasselt jemand 20 Minuten auf dich ein, stellt dir Tausend (keine Uebertreibung) Fragen und hat auch noch einen mehr als schraegen Humor. So fragte er mich zum Beispiel am Schluss 'So, your monthly fee is 785 Rand. How do you feel about that?'. Wie bitte? Ich hatte ja keine Ahnung, wieviel man normalerweise zahlt. Als ich dann meinte, dass es schon ziemlich viel sei, lachte der Versicherungsverkaeufer herzhaft und erwiderte, er mache nur Spass, die richtige Praemie sei 259 Rand. Also ist euch sowas schon mal in der Schweiz passiert?

Ein Parkbusse bei der Uni enthielt folgende komische Vergehen, die jedes fuer sich eine Busse nach sich zieht:
1. keine Parkerlaubnis 450 Rand
2. unerlaubtes Parkieren 100 Rand
3. Parkieren auf der falschen Strassenseite (??? - man kann nur auf einer Seite parken) 300 Rand
Zum Glueck muss ich die Busse nicht bezahlen, da sie meinen alten Mietwagen betroffen hat.

So, das naechste Mal erzaehl ich euch was zur Situation von Schwarz/Weiss. Die Apartheid hat mehr Spuren hinterlassen, als manch einer glauben wird.

Freitag, 2. März 2007

Fun oder Fanatiker?

Das mit den Pixs bekomme ich noch hin, aber bis jetzt habe ich noch nicht richtig die Zeit dafuer gehabt. Im Moment beschaeftigt mich vor allem das Studium... Ja, ich bin ja auch ueberrascht, wie viel das zu tun gibt. Juerg lacht mich jetzt wahrscheinlich aus und sicher geht das auch mit der Zeit etwas ringer. Aber auf diese Woche musste ich zum Beispiel ca. 150 Seiten fuer comparative law lesen. Dann waren das auch noch hochkomplexe, rechtsphilosophische Abhandlungen, die ich schon auf Deutsch kaum verstanden haette. Ab und zu, wenn ich ein Wort in den Leo (www.leo.org =Uebersetzungsprogramm) eingegeben habe, verstand ich das deutsche Wort, das rauskam, genau so wenig! Zudem interessieren mich solch theoretischen Abhandlungen halt nicht so sehr. Nicht zufaellig war meine schlechteste Note im Studium jene in Rechtsgeschichte. Aber das soll sich bald aendern. Und mit dem Englischen kanns ja eigentlich auch nur besser werden.

Mein zweites Fach ist International Trade Law. Das scheint ganz in Ordnung zu sein. Der Prof ist schon 89 Jahre alt und war waehrend des 2. WK Pilot bei der British Air Force. Ein interessanter und absolut lieber Kerl.

Im Moment bin ich etwas angeschlagen.... ziemlich viel phlegm hat sich angesammelt und Hals und Kopf sind im Ausnahmezustand. Ihr wisst nicht, was phlegm ist..? - Schleim soll das heissen. Deshalb werde ich heute auch nicht an die grosse Party vom Yacht-Club (gesprochen Yaht) gehen und mich schonen. Ja, ich bin neben der Wine & CULTURE (habe ich bei der letzten Erwaehnung ganz vergessen) Soc. beigetreten, sondern nun auch noch dem Mountain & Ski-Club und eben dem Yacht-Club. Allerdings war ich noch an keinem Event. Hat ja auch noch keinen Schnee....hahaha.

Der Job beim Anwalt gefaellt mir nicht. Ich bekomme fast keine Arbeit und mache eigentlich das Gleiche, das ich auch in der Bibliothek machen koennte. Wenn sich das nicht sehr bald aendert, werde ich wohl abbrechen. Ein andere Job wurde mir inzwischen noch angeboten. Bei einem Immigrationsbuero suchen Sie jemand, der selbstaendig ein Projekt fuehrt mit dem Ziel, auslaendische Arbeitnehmer an Suedafrikanische Unternehmen zu vermitteln. Ich muesste allerdings 20 Stunden arbeiten und das macht mir etwas Angst. Ich werde mich dieses Wochenende entscheiden muessen.... eine interessante Aufgabe waers allemal, aber das Studium und auch die Freizeit soll ja auch nicht zu kurz kommen.

Uebrigens, ich bin ueber jeden Kommentar und jedes Email von Euch hocherfreut. Bis jetzt wart ihr noch nicht so fleissig......... dabei laechze ich nach Infos aus der Heimat!

Greets
Dr. Bazillus

Samstag, 24. Februar 2007

Camps Bay mit Twelve Apostels
Posted by Picasa

Tafelberg erklommen!

Auch diese Botschaft hinkt der Wirklichkeit ein wenig hinterher. Trotzdem darf ich stolz verkuenden, dass ich den Tafelberg bezwungen habe. Nach rekordverdaechtigem Sprint auf die Dachterrasse von Kapstadt fuhr ich mit der Drehseilbahn made in Switzerland zurueck ins Tal. Das Gefaehrlichse am Aufstieg ist, dass immer wieder Touristen ausgeraubt werden. Deshalb sollte man eigentlich alles wertvolle zu Hause lassen. Ich habe meine Digicam natuerlich trotzdem mitgenommen. Und das lohnt sich.... die Aussicht von oben ist atemberaubend! Bilder folgen....

Mit Stefan und Christian (beide De) gings morgens um zehn auf der direkteste Route (ohne zu klettern) durch eine Felsspalte nach oben. 1.5 Stunden und einige Liter Schweiss später war das 680m hoeher gelegene Ziel erreicht und wir blickten auf endlose Bergformationen, Kapstadt, Camps Bay und weit bis ins Hinterland. Der Berg, der so allgegenwaertig ist in Kapstadt, ist wirklich was besonderes. Ist man erst mal oben, hat man eher den Eindruck, auf einem Hochplateau zu sein. Und man erkennt erst jetzt, dass es sich nicht um einen alleinstehenden Berg, sondern um ein eigentliches Massiv handelt, das bis runter zum Kap geht. Ich bin sicher nicht das letzte Mal auf dem markanten Felsen gewesen. Ist man wieder unten, dient einem der Tafelberg als hervorragender Orientierungspunkt. Weiss man mal, auf welcher Seite des Berges was ist, kann man sich ganz einfach am Berg orientieren und kann Strassenschilder fast ignorieren.