Montag, 31. Dezember 2007

Lebensmuede?

In den letzten Tagen wurde mir immer wieder die Frage gestellt, ob ich denn wirklich meine Leben aufs Spiel setzen wolle auf dieser Reise quer durch Afrika. Eure Besorgnis ehrt mich, aber sie ist uebertrieben. Meine Reiseplaene haben sich seit Anfang Jahr entwickelt - sind also kein unueberlegter Schnellschuss. Ich bin mir der Gefahren sehr wohl bewusst und bereite mich auch so gut wie moeglich auf das Kommende vor. Aehnliche Reisen haben schon Tausende von Travellern vor mir gemacht und die allermeisten haben auch ueberlebt ;). Die von mir gewaehlte Route kann als ziemlich touristisch und eine Art Trampelpfad vieler Afrikatouristen bezeichnet werden. Echte Freaks haben mir gesagt: "Wenn du ein richtiges Adventure suchst, solltest du durch Westafrika reisen. Der Osten ist doch viel zu touristisch!". Die Wahrheit liegt sicher irgendwo in der Mitte. Ich muss niemandem was beweisen - ich reise so lange ich Lust, Zeit und Geld habe. Wenn das Reisefieber ploetzlich weg ist, werde ich nicht lange zoegern und den naechstmoeglichen Flug nach Hause nehmen. Moeglich ist, dass ich mich mit der Zeit ein wenig verschaetze, da die Fortbewegung in Afrika relativ muehsam und zeitraubend sein kann. Ich habe auch gelesen, dass Afrika nicht so billig ist wie man meint. Wenn das Geld ausgeht, bin ich zackzack wieder daheim. Habe schliesslich schon genug Schulden. :(
Bei vielen schwingt wohl noch das von europaeischen Medien gerne verbreitete Bild des von Buergerkriegen geschuettelten, von Hunger geplagten, unter toedlichen Krankheiten aechzenden Kontinents Afrika mit. Zudem hoert man, hat der Arikaner einen latenten Hass auf den weissen Mann. Schliesslich haben die Eurpaeer ja Jahrzehntelang den afrikanischen Kontinent ausgebeutet, den Menschen den Freiheit, die Selbstaendigkeit und Bodenschaetze gestohlen. Solche Vorurteile sind zwar nicht voellig falsch, aber sie malen ein viel zu duesteres Bild. Der Afrikaner, sofern es einen solchen Typus Mensch ueberhaupt gibt, ist ausgesprochen lebensfroh und gastfreundlich. Wer natuerlich direkt von einer Katastrophe betroffen ist, dem wird das Lachen schwer fallen. Aber das wuerde wohl jedem so gehen und heisst ja nicht, dass man deshalb gleich umgebracht wird. Richtig ist, Afrika ist haeufig extrem unberechenbar und nicht einfach zu bereisen. Und es gibt auch einfach Gegenden und Laender, wo man sich als Tourist nicht aufhalten sollte. Trotzdem bin ich optimistisch und werde auf meiner Reise hoffentlich der schoenen Seite von Afrika begegnen.

Hier noch ein paar Bilder, die ich in den letzten Wochen geknipst habe:


Im Hintergrund wird das WM-Stadium in Greenpoint gebaut - die Kranen bewegen sich allerdings nur sehr langsam, wenn ueberhaupt.

Endlich Anstossen nach der schweisstreibenden Graduierung.

Party im Madam Zingara.

Trip an die Westkueste - Muschelstrand in Paternoster.

Great White Shark Cage Diving - super Nervenkitzel !!!



Nun wuensche ich Euch von Herzen einen pannenfreien-lustigen-feuchten-prost-knutsch-hurra-Rutsch und viel Efolg, Spass und Liebe im neuen Jahr!


al

Donnerstag, 27. Dezember 2007

Frohi Wiahnachta und a patschifigs neus Johr!

Weihnachten sind ja schon vorbei, trotzdem nochmal meine besten Wuensche an euch alle. Ich hoffe, ihr hattet alle ein schoenes Fest im Kreise eurer Lieben und geniesst den (so wie ich hoere) herrlichen Winter in Europa. Meine Weihnachten waren anders und sehr unweihnachtlich. Ich war froh, dass Carola bei mir war und wir am 25. gemeinsam mit vielen Freunden feiern durften. Ansonsten macht sich Weihnachten in SA vor allem dadurch bemerkbar, dass auf einmal die Stadt sehr ruhig wird und viele Geschaefte geschlossen bleiben. Den ganzen Weihnachtskitsch und Jinglebelltrullala sieht und hoert man hier nur selten. Darueber bin ich nicht ganz undankbar, auch wenn ich meine Familie vermisst habe. Weihnachten passt halt einfach besser zu einem Klima wie dem Europaeischen. Dass ich den Steffaliball verpasst habe und nicht von den tollen Schneeverhaeltnissen profitieren kann, belastet mich da schon mehr. Aber eben, das Klima und die Umgebung hier sind auch nicht schlecht...

Das Studium ist nun schon seit geraumer Zeit zu Ende und auch die Graduation habe ich schon hinter mir. Ueberrascht habe ich am Tag der Graduierung erfahren, dass ich eine Auszeichnung (sog. Distinction) erhalten werde. Da nur eine krasse Minderheit, eine solche Auszeichnung erreicht, bin ich schon etwas stolz darauf. Ansonsten war die Graduierung vor allem schweisstreibend und langweilig. Nach 400+ Namen wurde dann auch mal meiner aufgerufen. Gekleidet mit einer schwarzen Robe marschierte ich dann auf die Buehne. Da musste ich vor der Chancelorin nieder knieen und wurde gesegnet bzw. zum Ritter geschlagen (weiss nicht genau, was da gemacht wurde, aber so hats etwa ausgesehen). Danach drehte ich mich zum Publikum - nun wurde mir die Kaputze umgehaengt (Cambridge Style ist leider mit Kaputze statt Hut - sieht ein wenig aus wie Ku Klux Clan). Dann ohne zu Stolpern runter von der Buehne, Urkunde und Medaille abholen, offizielles Photo machen und ca. 3 Stunden spaeter war der Spuk endlich vorbei. Die anschliessende Nacht feierten wir dann ausgiebig in einem Zirkuszelt, das in ein Restaurant umfunktioniert wurde. Das Spektakel nennt sich Madame Zingara und ist ein riesiger Erfolg in SA, weil es eine Zirkusshow a la Cirque du Soleil und feinstes Essen kombiniert.

Nach und nach habe alle meine Freunde Kapstadt verlassen. Manche kommen im Januar wieder, andere sind endgueltig in die Heimat zurueck gekehrt. Heute morgen habe ich Carola auf den Flughafen gebracht... sniff! So komme ich mir langsam ziemlich einsam vor und bin ehrlich gesagt nicht ungluecklich, wenn die Reise endlich los geht. Start ist am 20. Januar - mit einer gefuehrten Tour werde ich zuerst durch Namibia und Botswana reisen. Von Vic Falls werde ich mich dann auf eigene Faust weiter durchschlagen. Wenn alles so klappt, wie ich mir das vorstelle, werde ich durch Zambia nach Malawi gelangen. Der Lake Malawi gilt als Naturparadies mit lieben Menschen und einmaliger Chill Out Atmosphaere. Auf dem See naehere ich mich Tanzania, wo ich so direkt wie moeglich die Insel Zanzibar ansteuern werde. Ich kenne den Ort und bin suechtig auf diese Traumstraende! Wieder an Land gehts weiter nach Nairobi, Kenia und dann, ja dann wirds schwierig. Der Weg nach Kairo fuehrt durch Aethopien und Sudan - ich bin noch am abklaeren, ob das geht ohne sein Leben aufs Spiel zu setzen und werde wohl defintiv erst unterwegs im Gespraech mit anderen Travellern entscheiden. Einmal in Kairo nehme ich einfach ein Boot und.... schwups, bin ich in Italien. Die letzten Tage meiner Reise werde ich den Zug oder auch einfach meinen Daumen einsetzen. Der Plan ist also: Ueber Land zurueck in die Schweiz. Bin im Moment motiviert und zuversichtlich, aber man weiss nie in Afrika. Ich entscheide einfach von Tag zu Tag; und je nach Lust, Geld, Zeit werde ich es durchziehen oder auch nicht. Ich denke, dass ich ca. 3 bis 4 Monate brauchen wuerde fuer die Route, die ich oben beschrieben habe. Also plant eine allfaellige Willkommensparty ca. Mitte April. ;)

So far, keep well and have a happy new year!
al

Montag, 10. Dezember 2007

New Pics are in da house

Check out my new pics in my webalbum (folder: Summer in CT).

At the end of the day the pessimist might be right but the optimist has much more fun on the trip.

Cheers
al

Sonntag, 9. Dezember 2007

And I was thinking "wow"

Das ist mein kurzes Statement zu Cape Town und meiner Zeit hier. Ich kann es manchmal gar nicht fassen, wie gut ich es hier habe. Einfach jeder Tag ein Highlight..! Ich bin so dankbar, dass ich diese Gelegenheit nutzen konnte. Ich weiss nicht, ob ich als reiferer, intelligenterer oder besseren Menschen zurueck in die Schweiz komme. Aber ich bin definitiv um eine sehr schoene Erfahrung reicher!

Ich wuensche Euch allen jetzt schon eine frohe Weihnachtszeit! Bei mir ist Weihnachten mindestens so weit weg wie die Schweiz. Ich sitze hier im Internet-Cafe bei mir um die Ecke, Shorts und ein T-Shirt, im Hintergrund laeuft Sunshine Reggae, neben mir ein kaltes Bier und anschliessend gehen wir an ein Sommerkonzert im Kirstenbosch Garden.

Let the good vibes get a little stronger..!