Montag, 27. Oktober 2008

Meine Reise von A nach B

Wie habe ich die Zentelsekunden gezählt bis es endlich soweit war... FERIEN! Am Freitag 18. Oktober nahm ich den Nachtzug nach Amsterdam. Nach ca. 12 Stunden war ich endlich zu Hause.. äh, ich meine in Amsterdam (A) oder Adam. Mein 8. Besuch stand aber unter ganz anderen Vorzeichen wie sonst. Zum ersten Mal war ich alleine da und besuchte meinen 'Bru' aus Kapstadt, der wohl einzige coole deutsche Mathe-Streber ;). Christian wohnte im Studentenheim und bot mir ein halbes Zimmer zum Schlafen an. Ja ein "halbes" - wer 'being John Malkovitch' gesehen hat, weiss wovon ich spreche.



Am Samstag zogen wir gemeinsam durch die Coffeeshops und liessen den dutch way of life hochleben ;o*. Den Tag verbrachten wir mit Shoppen (4 kg Süsses!), Ajaaaa-Karussellfahren, Wurstessen, eimerweise Kaffee und Hot Chocolates, wummernden Beats und Fahrradfahren. Ein Tag made in Adam eben!

Habt ihr gewusst, dass das Rauchverbot auch Adam erreicht hat? Ihr werdet euch fragen, wie das gehen soll bei all den Coffeeshops. Schizophren ist es auf alle Fälle. So muss man für eine Zigarette vor die Türe, aber drinnen darf man problemlos das stärkste Gras wegrauchen. Meistens wird es geduldet, wenn man seine Joints aus Gras und Tabak drehen will (habe ich gehört). Aber viel Sinn macht das nicht.

Am nächsten Tag zwengten wir uns in kleine Schuhe und schnallten uns enge Bänder um den Unterleib.. nein, nicht was ihr denkt... wir gingen in die Kletterhalle. Eine echte Belastungsprobe für die Finger, aber der Spass kommt nicht zu kurz. Die restliche Zeit hängte ich viel alleine rum, fuhr wieder Velo, ging ins Van Gogh Museum und ins Kino... Into the wild ist ein sehenswerter Streifen, der vom Ausstieg aus der Gesellschaft handelt. Wenn der Typ am Schluss nicht abkratzen würde (oops.. sorry, wollte den Schluss nicht verraten), hätte ich mir das glatt auch vorstellen können.

Am Mittwoch gings per Inter City weiter nach Berlin (B). Nach 7 Stunden war ich endlich da und musste noch den Weg in das Appartement suchen, das wir gemietet hatten. Es lag in Prenzlauerberg, war grosszügig und mit allem ausgerüstet, was man sich wünschen kann. Josias, Daniel und Sabina waren aus der Schweiz angereist und erwarteten mich schon ungeduldig. In den kommenden Tagen gefiel mir die Stadt immer besser, denn Berlin hat janz jute Bars und Restaurants (günstig), trendige Shops, Currywurst, Döner, Cocktails für 4 Euro und jede Menge Geschichte, welche wir bei schönstem Herbstwetter abradelten. Eins habe ich gelernt, die zweite nacheinander gegessene Currywurst schmeckt nicht mehr so gut wie die erste und Döner macht nicht wirklich schöner ;))


Aber die Stadt groovt, ist unheimlich dynamisch und unberechenbar. Boteillon braucht hier keiner, denn Partys entstehen spontan an jeder Strassenecke, wenns ein Kiosk die Musik etwas aufdreht (selber erlebt). Die U-Bahn gehört zwar eher ins Museum, aber irgendwie hat das alles Charm. Tja, ausser der Türsteher vom Berghain.


Das ist so ein In-Club für elektronische Musik, in den wir rein wollten. Da standen wir mit ca. 20 anderen Leuten draussen vor der offenen Türe. Drinnen steht dieser Typ mit Tattoos und Piercings im ganzen Gesicht, silbergrauen-zurückgescheelten Haaren und Vollbart. Ein anderer Türsteher flüsterte ihm irgendwas zu und dann höre ich nur "eigentlich alle", worauf er sich an die Wartenden richtet und meint "Ihr könnt gehen. Hier kommt ihr heute nicht rein.". Ts, dieser Freak ist doch zu blöd, um zu wissen, dass Tattoos im Gesicht Scheisse aussehen und sagt mir, ich dürfe da nicht rein..! Naja, gingen wir halt ins Watergate, wos dann auch ziemlich zur Sache ging.

Am Sonntagabend waren wir wieder in Zürich und ich hatte das Gefühl, viel länger als eine Woche weg gewesen zu sein. Es war eine geile Zeit!

Hasta la vista gringos!
al