Obiges Bild zeigt Justin (Trinidad), myself, Carola und Tobi (De) auf dem Lions Head. Tabel Mountain im Hintergrund.
Wochen sind vergangen und so einiges ist passiert in der Zwischenzeit. Im Studium bin in ich nach wie vor an meiner Minor Dissertation (25'000 Wörter). Was die Wörterzahl betrifft, bin ich schon bald am Ziel; inhaltlich muss ich allerdings noch sehr daran feilen. Deshalb bin ich extrem froh, dass mir mein 89-jähriger Supervisor eine Time-Extension erlaubt hat. Statt Mitte September muss ich die Arbeit nun spätestens Ende Oktober abgeben. Damit sollte es mir definitiv möglich sein, im Dezember der offiziellen Graduierung beizuwohnen... zum ersten Mal mit schwarzer Robe und lustigem Hut (wie im Film). Freue mich schon, den Hut zu werfen!!!! Ansonsten hat das Studium wieder begonnen. Ich habe mich schlussendlich für Competition Law und Electronic Transactions entschieden. Da das zweite Semester hier gerade mal drei Monate lang dauert, ist das Studium ziemlich intensiv. So bleibt mir neben dem Dissschreiben nicht viel Zeit. Trotzdem mache ich fast jedes Wochenende einen Ausflug oder irgendwas Besonderes. Letztes Samstag war ich zum ersten Mal auf Robben Island. Einfach faszinierend, wie diese Insel in verschiedenen Epochen immer wieder eine bedeutende historische Rolle gespielt hat (Leprastation, Gefängnisinsel, Militärbasis). Unser Guide war sensationell und hat die berühmten Insassen alle persönlich gekannt.
Am Sonntag sind wir zum Cape Point gefahren. Dabei hatten wir ein echtes Afrika Experience. Als wir auf dem Weg dahin, Baboons (Paviane) auf der Strassen spielen sahen, hielt ich an und Carola stieg aus, um ein Foto zu machen. Die Tür liess sie offen. Zur gleichen Zeit näherte sich von vorne der Anführer der Affenbande - ein Gewaltsexemplar! Ich streckte mich so weit ich konnte, um die Beifahrertür im letzten Moment zuzuziehen. Leider hatte ich in meiner Panik vergessen, die Türe auch abzuschliessen. Denn der Affenkönig öffnete kurzerhand die Türe und schwang sich auf den Beifahrersitz. Verständlicherweise kreischte ich wie ein kleines Mädchen. King-Kong fauchte ein wenig, griff zwei Bananen und sprang aus dem Auto. Carola versuchte ihn zu verscheuch, aber musste zur Hintertür fliehen. Als sie wieder im Auto war, verriegelte ich die Türen. Nun hangelte sich die Bestie ums Auto herum und versuchte immer wieder die Fallen zu betätigen. Schlussendlich liess sich der Menschenfresser-Affe auf der Motorhaube nieder, worauf sein Stamm ebenfalls auf unserem Auto Platz nahm. Die vorbeifahrenden Touristen freuten sich und fotografierten uns eifrig. Irgendwann wollten wir auch weiterfahren und ich fuhr ganz sachte an. Die kleineren Affen sprangen sofort vom Auto. Doch das brutalste aller gemeinen Ungeheuer rührte sich nicht von der Motorhaube. Mehrmals fuhr ich kurz an und trat dann voll auf die Bremse. Doch das haarige Scheusal brachte sich gleich wieder in Position. Auch Scheibenwischer und Putzanlage irritierten den Autobesetzer nicht. Rettung kam schliesslich von ungewollter Seite. Ein paar übereifrige Touristen hatten gleich neben unserem Auto gehalten und die Mutti filmte amüsiert aus dem Fenster. Da entschloss sich Dr. Mundgeruch spontan, einen Ausflug in jenes Fahrzeug zu starten. Lässig schwang er sich durchs Fenster und landete auf dem Rücksitz mit den entsetzten Kinder der Familie. Der Affe riss dem Mädchen den Burrito aus der Hand und verliess das Auto durch die Hintertür. AAAAAAAAAAAAAaaaaaaadrenalinschuuuuuuub..! War ein Wahnsinnserlebnis, wogegen das Kap der guten Hoffnung schon fast wie ein Stummfilm vorkam.
Ich habe geschlossen.
GORILLal