Donnerstag, 6. März 2008

Im Land der Pharaonen

Heute bin ich in Aswan, Aegypten angekommen. Von Khartoum bin ich mit dem Wuestenzug nach Wadi Halfa gereist. Die Fahrt war eindruecklich, was aber fast mehr an den uebrigen Fahrgaesten lag. Wieder mal war ich der einziege Weisse auf dem Zug und die ganze Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf mich. Die Sudanesi (oder Sudanesier oder Sudani) sind eines der gastfreundlichsten Voelker, das mir je begegnet sind. Es wurde mir nicht erlaubt, irgendetwas selber zu bezahlen. Die zwei Sudani und ein Aegypter in meinem Abteil luden mich zu unzaehligen Tees, Kaffees und sogar zum Abendessen ein. Die Kommunikation war wie erwartet enorm schwierg. Trotzdem hatten wir es sehr lustig. Ich bin mir nur nicht sicher, ob wir immer ueber das Gleiche gelacht haben. Aber egal... Die Wueste war nicht nur entlang der Strecke, sondern fand irgendwann auch im Zug statt. Da die Fenster permanent offen waren, lagerten sich Unmengen von Sand im Zug ab. Es war ein Gefuehl, wie wenn man vor einem Ventilator sitzt und jemand staendig Sand in den Windstrahl streut. Waehrend der Nacht konnten wir nur im Schichtwechsel schlafen, da es zu wenig Platz hatte zum Liegen. Nach 35 Stunden waren wir endlich am Ziel - in Wadi Halfa, am suedlichen Ende des Lake Nasser Stausees.

Wadi Halfa ist ein Kaff, das seinen einzigen Sinn darin begruendet, dass vom oertlichen Hafen die Faehre einmal pro Woche nach Aegypten faehrt. Die ganze Dorfbevoelkerung sitzt abends vor den oeffenltichen TV's und schaut sich voller Bewunderung Wrestling Videos an. In der Massenunterkunft ohne fliessend Wasser hatte ich ein Bett unmittelbar neben einem ekligen Typen mit einer Hautkrankheit. Er kratzte sich die ganze Nacht und als ich am Morgen aufwachte, hatte ich seine Hautfetzchen ueberall auf meinem Schalfsack... wie Schnee! Uaaaaaaaa... Ich hoffe, es war keine Lepra. Die Ueberfahrt mit der Faehre war dann entspannend und problemfrei. Nur bei der Ankunft in Aegypten und der damit verbundenen Passkontrolle brach das Chaos aus. Kein Wunder, denn alle Araber haben mehr oder weniger den gleichen Namen - 'Hassan', 'Achmed' oder 'Mohammed', manchmal auch Mohammed-Hassan oder Hassan-Achmed-Mohammed oder eine beliebige andere Kombination.

Jetzt bin ich in Aswan und werde morgen wohl das Nubische Museum besuchen. Abends werde ich dann wohl auf eine Sunsetcruise mit einer Felukka gehen (traditionelles Segelboot). Und am Samstag solls per Zug nach Luxor weiter gehen.

Bis dahin, Inshallah!

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Hey Al,

gut wieder von dir zu hören! Hatte mir schon ein wenig Sorgen gemacht, nachdem nach Dar erstmal nichts mehr kam.

Freut mich, dass du so wahnsinnig viele coole Sachen erlebst. Bin ein wenig neidisch; wobei Kapstadt derzeit auch wieder superschön ist!

Also, mach weiter so und halte durch!

Viele Grüße

Christian